Probleme in der Mannschaft Teamkonflikte lösen: Was tun bei Problemen in der Mannschaft?

Zwei Gliederpuppen
Missstimmung im Büro hat negative Folgen. Foto: Unsplash / charl-folscher
Frauen besprechen sich
Teamkonflikte lösen ist eine wichtige Aufgabe. Foto: Adobe Stock / fizkes

Wo Menschen miteinander arbeiten, entstehen natürlich auch Konflikte. Für Auseinandersetzungen existieren vielfältige Ursachen. So verschieden die Menschen sind, so unterschiedlich sind die Gründe für Spannungen. Teamkonflikte zu lösen ist eine wichtige Aufgabe, denn dauerhafte Missstimmung im Büro hat große Folgen für die Mitarbeiter. Zudem leidet auch die Produktivität unter ungelösten Konflikten.

Wie äußern sich Teamkonflikte?

Um Teamkonflikte zu lösen, ist es wichtig, diese zu erkennen und richtig einzuordnen. Nicht jedes Problem bedarf eines Eingreifens von außen.

Mann starrt über den Tisch
Foto: Adobe Stock / Mangostar

Probleme in der Mannschaft erkennen

Teamkonflikte zu erkennen ist der erste Schritt, diese zu lösen. Probleme im Büro und in der Mannschaft kommen immer wieder vor. Es ist außerordentlich wichtig, diese richtig zu bewerten. Handelt es sich um einen kleinen Streit unter zwei Mitarbeitern oder eskaliert die Auseinandersetzung bereits?

Bären kämpfen miteinander
Foto: Unsplash / zdenek-machacek
Mann formt mit den Fingern ein L vor seiner Stirn
Foto: Adobe Stock / Drobot Dean

Ursachen von Teamkonflikten

Eine Belegschaft besteht immer aus unterschiedlichen Persönlichkeiten mit diversen Eigenschaften. Sie zeichnen sich durch eigene Stärken und Schwächen aus und haben völlig verschiedene private Backgrounds. Ein Team ist in der Regel kein Freundeskreis, der sich freiwillig zusammenschließt. Meist handelt es sich um eine von anderen Menschen zusammengesetzte Gruppe. Was sie verbindet, ist die Zugehörigkeit zum gleichen Betrieb und gemeinschaftliche berufliche Interessen.

Folgende Punkte sind häufige Ursachen für Teamkonflikte:

  1. Unterschiedliche Verhaltensweisen und daraus resultierende Missverständnisse: Jeder Mensch hat einen anderen Hintergrund, aus dem heraus er Verhaltensweisen unterschiedlich bewertet. Möglicherweise stört oder beleidigt ein Verhalten jemand anderen, obwohl es gar nicht so gemeint ist.
  2. Rang und Rollenkonflikte: Oftmals betreffen diese Konflikte Mitarbeiter unterschiedlichen Alters und verschieden langer Betriebszugehörigkeit. Ältere Mitarbeiter wünschen sich mehr Respekt. Jüngere Kollegen fühlen sich unter Umständen in ihrer Kompetenz nicht ernst genommen. Auch geschlechtsbezogene Rollenkonflikte sind nicht selten. In Männerdomänen haben es Frauen oftmals immer noch schwer, Anerkennung zu finden.
  3. Unterschiedliche Wertvorstellungen: Diese Wertvorstellungen betreffen sowohl Ansichten über das Vorgehen bei Aufgaben als auch das Verhalten im Büro. Hier entstehen oft Konflikte zwischen konservativen Kollegen und kreativen Freigeistern. Manchem Mitarbeiter ist die geplante Vorgehensweise oder auch das Auftreten der Kollegen extrem wichtig. Dem Kreativen hingegen geht es um das Ergebnis, das er gerne auch auf unkonventionelle Art und Weise erreicht.
  4. Persönliche und Beziehungskonflikte: Mitunter ist es einfach eine Tatsache, dass Menschen sich nicht sympathisch sind. Teamkonflikte lösen heißt hier Toleranz und Sachlichkeit in der Mannschaft zu stärken. Problematisch sind Liebesbeziehungen von Mitarbeitern, die zu Gerüchten, Missgunst oder gar Dramen führen.
  5. Individuelle Konflikte: Eigentlich läuft es gut im Team, doch eine Person sondert sich ab oder fällt negativ auf. Oftmals ist es ein neuer Mitarbeiter, der Anpassungsschwierigkeiten hat. Ein sogenanntes schwarzes Schaf ist also häufig eine Ursache für Teamkonflikte.

Anzeichen für Konflikte in der Belegschaft

Gewisse Anzeichen sind Indikatoren für offene oder verborgene Teamkonflikte:

  1. Gerüchte:
    Menschen verstummen, wenn ein Teamkollege den Raum betritt und Gerüchte machen die Runde? Hier liegt ein schwelender Konflikt im Team vor, denn ein solches Verhalten ist alles andere als kollegial.
  2. Mangelnde Kommunikation:
    Mitarbeiter reden nicht mehr miteinander? Informationen gelangen nicht zu allen? Mangelnde Kommunikation ist ein Zeichen für Konflikte und oftmals die Ursache für Missverständnisse.
  3. Unerledigte Aufgaben:
    Es bleiben vermehrt Aufgaben liegen oder das Team hält Fristen nicht ein? Auch hier spielen oft ungelöste Teamkonflikte eine Rolle.
  4. Vermehrte Unpünktlichkeit und Krankmeldungen:
    Einige oder gar viele Teamkollegen sind immer öfter unpünktlich oder halten sich nicht an Arbeitszeitvorgaben? Ein Mitarbeiter oder gar mehrere aus der Abteilung fehlen immer häufiger? Dies kann auf Konflikte in der Mannschaft hindeuten.
  5. Schlechte Stimmung:
    Sie ist oft nicht konkret definierbar, aber ein ständiger Begleiter bei schwelenden Teamkonflikten: die schlechte Stimmung. Ein offener und freundlicher Umgang fehlt und es liegt zudem eine Atmosphäre der Unlust in der Luft.
  6. Gruppenbildung:
    Innerhalb eines Teams oder einer Abteilung bilden sich Gruppen heraus. Dies ist ein deutliches Warnsignal für Teamkonflikte. Oftmals führt eine solche Gruppenbildung letztendlich zu Mobbing anderer Teammitglieder.
Frauen lästern
Gerüchte können die Atmosphäre im Unternehmen vergiften. Foto: Adobe Stock / DDRockstar
Frau spricht mit Mann
Foto: Adobe Stock / fizkes
Mann am Laptop
Foto: Unsplash / charles-deluvio

Formen des Teamkonflikts

Teamkonflikte lösen beginnt damit, diese zunächst zu analysieren und zu bewerten. Welche Tragweite hat das Problem und ist hier tatsächlich Handlungsbedarf nötig? Dies zu erkennen ist wichtig, um die richtige Lösungsstrategie zu erschließen.

Frau erklärt einem Mann etwas vorm Laptop
Foto: Adobe Stock / zorandim75
Positive Streitkultur

Nicht jede Auseinandersetzung ist ein schwerer Teamkonflikt, der nach Moderation und Lösung verlangt. In einem stabilen, guten Team herrscht eine positive Streitkultur. Eine faire und respektvolle Auseinandersetzung ist sogar wünschenswert. Offener Meinungsaustausch fördert zudem kreative Lösungswege. Positive Streitkultur heißt auch zu widersprechen, aber stets konstruktiv, sachlich und respektvoll.

Männer diskutieren
Foto: Adobe Stock / Drobot Dean
Konflikt oder Missverständnis?

Zunächst gilt es herauszufinden, welche Kreise das Problem zieht. Handelt es sich bereits um eine ernste Auseinandersetzung oder ist es doch nur ein kleines Missverständnis? Eine leichte Unstimmigkeit ist oftmals schon durch ein einfaches Gespräch zu klären. Aber ein echter Konflikt bedarf häufig einer neutralen Moderation, um den Streit zu schlichten. Schafft ein Moderator Verständnis der Parteien füreinander, verhindert dies oftmals einen großen Teamkonflikt.

Team diskutiert
Foto: Adobe Stock / alfa27
Gefährlicher Teamkonflikt

Anders verhält es sich, wenn bereits große Teile des Teams eingebunden sind. Herrscht eine angespannte Atmosphäre und ist die Kommunikation gestört, besteht dringender Handlungsbedarf. Ungelöste Probleme im Büro ziehen häufig schwere Folgen nach sich. Es ist daher wichtig, Teamkonflikte offenzulegen und zu lösen.

Genervter Mann
Foto: Unsplash / dorrell-tibbs
Mann und Frau diskutieren
Foto: Adobe Stock / fizkes

Die vier Phasen des Konflikts im Team

Jeder Konflikt durchläuft mehrere Phasen. Frühes Erkennen und Handeln verhindert oftmals fortgeschrittene Stufen des Teamkonflikts.

1. Diskussion

In dieser ersten Phase bezieht sich die Auseinandersetzung nur auf den fachlichen Streitpunkt. Die Parteien diskutieren auf inhaltlicher Ebene.

2. Emotionale Überlagerung

Löst sich die Streitfrage nicht in der Diskussion, kommt es zu ersten Überlagerungen. Die Streitpartner versuchen mit persönlichen Angriffen ihren Standpunkt durchzusetzen. An dieser Stelle zeigt sich, wie gut das Miteinander im Büro kultiviert ist. Schaffen es die Kollegen, konstruktiv und fair miteinander umzugehen, kommt es gar nicht erst zur dritten Konfliktstufe.

3. Eskalation des Teamkonflikts

Den Teamkonflikt in der Phase der Eskalation zu lösen ist schwierig. Der ursächliche Konfliktpunkt ist nun komplett von Emotionen überlagert. Für sachliche Argumente hat jetzt keiner der Beteiligten mehr ein offenes Ohr. In dieser Phase geht es nur darum, sich gegenseitig Schaden zuzufügen. Die Involvierten haben die rationale Ebene verlassen und die Eskalationsspirale ist in vollem Gange.

4. Gefahr der Chronifizierung

Die gefährliche Chronifizierung beginnt, wenn den Streitenden die Kraft und die Argumente ausgehen. Zurück bleibt eine negative Stimmung des Misstrauens und der Feindseligkeit. Um was es ursächlich ging, spielt an dieser Stelle meist keine Rolle mehr. Eine konstruktive und produktive Zusammenarbeit erscheint nun fast unmöglich.

Stilisierte Darstellung eines Megaphons in Gelb

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Warum es so wichtig ist, Teamkonflikte zu lösen

Nach der Eskalation lässt in der Phase der Chronifizierung die Motivation im Team nach. Schlechte Stimmung beherrscht das Umfeld und die Produktivität sinkt. Mitunter führt ein solcher ungelöster Konflikt zu Mobbing und ernsthaften Stresssymptomen bei Betroffenen. Die Lust am Job vergeht und es droht unter Umständen sogar ein Burnout. Im Extremfall resignieren Betroffene komplett und kündigen. Schlecht für Unternehmen, die ihre Mitarbeiter langfristig halten wollen.  

Mann zeigt seinen Kollegen den Mittelfinger
Foto: Adobe Stock / Svitlana

Teamkonflikte lösen: Die Vorgehensweise bei Problemen im Büro

Es ist also von großer Bedeutung, Teamkonflikte zu lösen, um negativen Folgen für Team und Unternehmen vorzubeugen. Zeigt sich, dass das Problem ohne neutrale Unterstützung nicht zu lösen ist, bedarf es der Moderation. Meist greift hier die Führungskraft ein, um den Teamkonflikt zu lösen.

Mann und Frau schauen sich an
Foto: Adobe Stock / Rawpixel.com
Teambesprechung im Kreis
Foto: Adobe Stock / fizkes

Problem definieren

In der Phase der Eskalation verlieren die Beteiligten jeden Sinn für die sachliche Ursache ihres Konflikts. Eine nicht beteiligte Person wie die Führungskraft des Teams definiert zunächst das Problem. Anschließend führt sie es auf eine sachliche Ebene zurück.

Konfliktpartner benennen

Im nächsten Schritt benennt der Moderator die Konfliktpartner und betrachtet die Rollen dieser im Teamkonflikt.

Einigung im Team
Einigung geglückt. Foto: Adobe Stock / Look!
Teambesprechung
Geschickte Moderation. Foto: Adobe Stock / Viacheslav Lakobchuk

Teamkonflikte durch Moderation lösen

Nun gilt es, den Teamkonflikt durch geschickte Moderation zu lösen.

Einstieg

Im Einstieg hört sich der Moderator die Standpunkte an und definiert sachlich das Grundproblem. Wichtig ist es, Fragen konstruktiv zu stellen. Es gilt, problemorientierte Fragen zu vermeiden und diese stattdessen lösungsorientiert zu formulieren:

Problemorientierte Frage: 

  • Warum schaffst du das nicht?
  • Weshalb ist das schon wieder schiefgegangen?
  • Warum wirst du nie fertig?

Lösungsorientierte Frage:

  • Wie gelingt dir die Umsetzung?
  • Was benötigst du, um die Aufgabe erfolgreich umzusetzen?
  • Was hilft dir, das Ziel schneller zu erreichen?

Regeln definieren

Regeln für die Auseinandersetzung zu definieren ist wichtig, um die Spirale der Eskalation zu durchbrechen. Dies bedeutet, dass alle Beteiligten sich streng an einen Kodex halten, um zur Lösung beizutragen.

Themen und Forderungen sammeln

Die moderierende Person sammelt die Konfliktpunkte und Themen und untersucht, ob nicht ein tieferliegender Grund Auslöser für den Streit ist. Die Beteiligten des Teamkonflikts erhalten zudem die Gelegenheit, ihre Vorstellungen und Forderungen darzustellen.

Priorisieren und verhandeln

Entscheidend ist es nun, die wichtigsten Punkte des Konflikts zu filtern und Lösungen auszuhandeln. Der Moderator achtet darauf, dass die Beteiligten eine Lösung finden, mit der alle einverstanden sind.

Absprachen definieren und formulieren

In einer Absprache sollte die Lösung formuliert und für verbindlich erklärt werden. Kompromisse, räumliche Veränderungen oder bestimmte Umgangsformen sollten festgelegt und festgehalten werden. Alle Beteiligten stimmen zu, sich dem Beschluss entsprechend zu verhalten und zu handeln.

Folgetermin

Ein Folgetermin dient dazu zu überprüfen, ob die Einigung geglückt und der Konflikt gelöst ist.

Mehrere Peronen applaudieren
Foto: Adobe Stock / georgerudy

Konfliktmanagement: Teamkonflikte einfacher lösen

Team sitzt im Kreis
Die Belegschaft vorbereiten. Foto: Adobe Stock / Studio Romantic

Die Belegschaft durch Seminare und spezielle Trainingsmaßnahmen auf Konflikte vorzubereiten, ist eine sinnvolle Investition. Bereits im Vorfeld Verhaltensweisen einzuüben, die zudem eine mögliche Eskalation vermeiden, lohnt sich. Noch wichtiger ist eine hervorragende Firmenkultur mit einem offenen und angstfreien Umgang der Mitarbeiter untereinander. Ein gutes Miteinander und eine souveräne Führung sorgen für eine konstruktive Grundstimmung. Bestehen bereits Strukturen für ein angemessenes Konfliktmanagement, lassen sich Missverständnisse und Auseinandersetzungen leichter lösen und bewältigen. Es gilt also Problemen in der Mannschaft vorzubeugen und solche rechtzeitig zu erkennen. Frühes Einschreiten hilft zudem, Teamkonflikte einfacher zu lösen.

Frau legt lächelnd eine Hand auf die Schulter einer Frau
Problemen in der Mannschaft vorbeugen. Foto: Adobe Stock / Halfpoint

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