Home Office bedeutet nichts anderes als von zu Hause arbeiten, meist über einen Computer digital verbunden. Früher Telearbeit oder Heimarbeit genannt, hat sich nun die Bezeichnung Home Office durchgesetzt. Ehemals von vielen Arbeitnehmern gewünscht und von Arbeitgebern oft abgelehnt, ist das Home Office nun gesellschaftsfähig geworden. Doch so mancher Mitarbeiter, der sich früher gewünscht hat daheim zu arbeiten, möchte nun ins klassische Büro zurück. Wie gestalte ich mein Home Office so, dass ich dort gerne und erfolgreich arbeite?
Von zu Hause aus arbeiten klingt zunächst recht verführerisch, aber ganz so unkompliziert ist die Heimarbeit nicht. Welche Vor- und Nachteile bietet das Büro in den eigenen vier Wänden? Das Arbeiten im Home Office ist nicht für jeden gleichermaßen geeignet. Eigenständige Menschen mit viel Selbstdisziplin bevorzugen oftmals die Arbeit zu Hause. Unsichere Mitarbeiter, die sich mit digitaler Kommunikation schwertun, fühlen sich allein am Schreibtisch daheim schnell verlassen. Das Home Office ist also nicht in jedem Fall die beste Lösung und nicht für jeden gleichermaßen gut geeignet.
Wie also ist das Home Office zu gestalten, damit die Arbeit von zu Hause aus funktioniert?
Alle Arbeiten, die vorwiegend digital am Computer stattfinden, sind für die Erledigung im Home Office grundsätzlich geeignet. Für IT-Fachkräfte, Redakteure und Kreative ist zumindest ein großer Teil der Arbeit auch daheim zu erledigen. Für produzierende Fachkräfte, persönliche Dienstleister, Service- und Pflegekräfte wie auch Handwerker trifft das selbstredend nicht zu.
Ist Deutschland eine moderne Gesellschaft oder doch eher digitales Brachland? Die Corona-Pandemie legt den Finger in die Wunde der digitalen Versorgung. Das letzte Jahr hat gezeigt, wie sehr es oft an einer guten Versorgung mit schnellem Internet mangelt.
Internetverbindungen erwecken mancherorts den Eindruck als befänden wir uns in der Zeit der ersten Modems. Heimnetzwerke, die zusammenbrechen, wenn mehrere Menschen im Haus gleichzeitig online gehen, sind leider immer noch keine Seltenheit. Damit beim digitalen Austausch auch Teamarbeit funktioniert, sind gute Verbindungen wichtig.
Ein kleines Laptop macht noch kein Home Office, so viel steht fest. Wer den ganzen Tag von daheim aus arbeitet, braucht einen schnellen Computer und mindestens einen guten Bildschirm. Gerade Kreative wie Grafiker benötigen für ein effektives und gesundes Arbeiten zwei hochwertige Bildschirme. Hier ist der Arbeitgeber gefragt, denn die technische Ausstattung ist für den Angestellten im Home Office keine Privatsache. Geräte fachgerecht anschließen und wilden Kabelsalat vermeiden, denn häufig führt dieser zu Defekten oder gar Unfällen. In unserem Beitrag zum Thema Kabelmanagement zeigen wir welche Gefahren lauern und bieten Lösungen an.
Ohne die passende Software funktioniert die beste Hardware nicht. Ein flüssig laufendes Betriebssystem und die richtigen Office- und Fachprogramme sind Voraussetzung für die Heimarbeit. Für digitale Meetings und Videoschalten bedarf es einer Kamera, einem Mikrofon und einer Konferenzsoftware. In Laptops ist die Hardware-Ausstattung hierzu integriert. Die Qualität in Bild und Ton hängt von der Qualität der Hardware und der Internetverbindung ab.
Glücklich ist, wer einen eigenen, abgeschlossenen Raum für sein Heimbüro besitzt. Durch die Corona-Pandemie arbeiten nun viele Menschen im Home Office, die früher nicht einmal daran gedacht haben. Die Realität bietet oftmals keinen eigenen Büroraum. Bei vielen startet die Home Office-Karriere mit einem Laptop am Küchentisch. Schnell zeigt sich, dass hier Handlungsbedarf besteht. Der Küchenstuhl führt zu Rückenproblemen, die Umgebung lenkt ab und der Hintergrund ist alles andere als konferenztauglich. Wie also schaffe ich es mir ein gelungenes Home Office zu gestalten?
Ob Arbeitsecke oder eigener Raum für das Home Office: Ein ergonomisch tragbarer und möglichst ungestörter Platz ist wichtig. Optimal ist ein höhenverstellbarer Schreibtisch. Professionelle Bürotische sind eine große Investition, aber es gibt auch hier sehr hochwertige und etwas preiswertere Modelle. Elektromotorisch höhenverstellbarer Schreibtische ermöglichen stufenlose Höhenverstellung per Knopfdruck. Ein hochwertiger Bürostuhl ist extrem wichtig, denn wer schlecht sitzt, ist unkonzentriert und bekommt gesundheitliche Probleme.
Auch am Arbeitsplatz daheim sorgen gute Lichtverhältnisse für optimale Arbeitsbedingungen. Ein heller Ort, an dem das Licht nicht blendet oder auf dem Bildschirm reflektiert ist besonders geeignet. Bleibt nur eine dunklere Ecke im Schlafzimmer als Arbeitsplatz, ist eine gute Tageslichtleuchte von Vorteil. Wer im Halbdunkel arbeitet ermüdet schnell und bekommt leichter Kopfschmerzen. Überanstrengte Augen und schlechte Stimmung sind ebenfalls Folgen von zu wenig ausgeleuchteten Arbeitsplätzen.
Eine schlechte Akustik erschwert den Austausch mit Kollegen über Videoschalten und bei Telefongesprächen. Ein gutes Headset unterstützt die Fokussierung auf das Gespräch. Ist die Akustik in der eigenen Wohnung miserabel, helfen möglicherweise schallschluckende Paneele. Eine Stellwand mit Dämmeffekt, die den Arbeitsbereich vom Wohnbereich abgrenzt, sorgt für Ruhe.
Der Trend zum Home Office hat im letzten Jahr manch unerwünschten Einblick ins Privatleben von Arbeitnehmern gegeben. Im Hintergrund Wäscheberge oder Stapel mit schmutzigem Geschirr machen keinen professionellen Eindruck. Schrille Wandfarben und wilde Tapetenmuster lenken ebenfalls ab. Grundsätzlich ist es gut für die Arbeit, wenn der Bürobereich in der Wohnung aufgeräumt ist. Eine sanfte, helle Wandfarbe beruhigt und steigert die Konzentration. In unserem Blogartikel zur Farbgestaltung im Arbeitsbereich gibt es wertvolle Tipps, um das Home Office optimal zu gestalten. Dazu empfiehlt es sich den Hintergrund bei Videoschalten unscharf zu stellen. Dann gilt die Aufmerksamkeit garantiert dem Teilnehmer und nicht der häuslichen Umgebung.
Schnell vermisst der Arbeitgeber im dauerhaften Home Office den echten Kontakt zu den Kollegen. Daheim in den eigenen vier Wänden zu bleiben, verführt dazu sich gehen zu lassen. Damit dies nicht passiert gilt es ein paar einfache Regeln zu beachten:
Die Verführung ist groß sich im Morgenmantel und ungeduscht mit der Kaffeetasse am Rechner niederzulassen. Eine Videokonferenz steht nicht auf dem Plan und es sieht einen doch sowieso niemand. Tatsächlich wirkt sich ein solches Verhalten aber auf die Arbeitsmoral aus. Auch im Home Office gilt es professionell und vorbereitet in den Tag zu starten. Das Styling ist am besten so, dass ich auch bei einer spontanen digitalen Konferenz passabel aussehe.
In der Regel erwartet niemand, dass die Mitarbeiter mit Nadelstreifenanzug und Krawatte am Rechner im Home Office sitzen. Nur selten erfordern die digitalen Kontakte dies. Ein ordentliches Äußeres gehört aber zum Arbeitsalltag dazu. Casual ist in der Regel erlaubt, aber bitte gepflegt.
In Absprache mit dem Arbeitgeber lassen sich Arbeitszeiten im Home Office mitunter etwas flexibler gestalten. Grundsätzlich ist aber die gleiche Stundenzahl wie im Firmenbüro einzuhalten und abzuleisten. Dies erfordert Selbstdisziplin und Durchhaltevermögen. Die Verführung ist groß den Wocheneinkauf in die Arbeitszeit zu legen, wenn einen doch niemand sieht. Aber Home Office ist kein Freibrief für weniger Leistung oder private Unternehmungen in der Arbeitszeit. Auch der Schreibtisch daheim ist ein bezahlter Arbeitsplatz.
Die einen freuen sich endlich im Home Office zu arbeiten und möchten gerne dabei bleiben. Andere wünschen sich längst wieder an ihren Schreibtisch in der Firma zurück. Das Home Office ist wie jede andere Büroform, ob Open-Space oder Einzelbüro, nicht für jeden gleichermaßen geeignet. Mehr zu den Vor- und Nachteilen diverser Büroformen gibt es in weiteren Artikeln hier auf dem Portal. Aber mit diesen Tipps ist jeder Mitarbeiter in der Lage die Arbeit im Home Office so optimal wie möglich zu gestalten.
Wähle dein Bundesland und lass dir alle verfügbaren Partner in deiner Nähe anzeigen!
Jetzt Bundesland auswählen