- Zusatzkosten durch manuelle Lüftung?
- Lärmbelästigung durch manuelles Lüften
- Ventilatoren als Virenschleuder?
Dezentrale Lüftungsanlagen im Büro
- Arbeitsweise von dezentralen Lüftungsanlagen im Büro
- Zusatzkosten oder Ersparnis durch dezentrale automatische
Belüftung?
Zentrale Lüftungssysteme für Gebäude
Vor- und Nachteile zentraler und dezentraler Lüftungssysteme
Das regelmäßige und richtige Belüften ist ein wichtiger Bestandteil des Arbeitsschutzes für Mitarbeiter. Die Corona-Pandemie zeigt, wie wichtig der Luftaustausch in Räumen zur Krankheitsvorbeugung ist. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat hierzu genaue Vorgaben. Diese definieren präzise, was bei der Belüftung von Büroräumen zu beachten ist. Das Regelwerk der Bundesanstalt legt detailliert fest, welche Vorgaben an Arbeitsstätten zur Erhaltung einer gesunden Luftqualität zu erfüllen sind. Zusätzliche Verordnungen erweitern dazu die Lüftungsregeln in Bezug auf die Infektionsvermeidung durch das Coronavirus. Um eine Ansteckung durch infektiöse Aerosole in der Luft zu vermeiden, ist hierbei ein regelmäßiger Luftaustausch eine wichtige Vorbeugungsmaßnahme.
Neben der Vorbeugung von Infektionen ist das regelmäßige Lüften zudem auch notwendig, um die Schadstoffbelastung im Büro zu vermindern. Drucker und Elektrogeräte verursachen Feinstaub und geben außerdem Schadstoffe in die Luft ab. Das Tückische daran ist aber, dass wir sie nicht sehen oder riechen und daher das Lüften schnell einmal vergessen.
Es besteht ein Unterschied zwischen Klimaanlagen und Belüftungssystemen für Bürogebäude. Schon der Name gibt hierüber Auskunft. Klimaanlagen beeinflussen das gesamte Klima im Raum, also Luftwechsel, Temperatur und zudem die Luftfeuchtigkeit. Lüftungsgeräte hingegen tauschen hauptsächlich verbrauchte Luft gegen neue. Hier gibt es aber auch Varianten, die durch Wärmerückgewinnung angewärmte Frischluft zurückführen. Bei Lüftungssystemen für Bürogebäude hängen diese Faktoren hierbei von der Außenluft ab, die durch die Anlage zirkuliert. Klimaanlagen verbrauchen zudem auch deutlich mehr Strom als Lüftungssysteme in Bürogebäuden.
Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen verschiedenen Formen automatischer Belüftung sowie Klimaregulierung und rein manuellem Lüften. Allen Lüftungssystemen ist gemein, dass sie verbrauchte Luft aus Innenräumen absaugen und nach draußen leiten. Parallel saugen sie frische Außenluft ins Haus. Diese läuft über verschiedene Filtersysteme, die außerdem Luftfeuchtigkeit, Allergene und Gerüche aus der Luft entfernen. Das verbessert die Luftqualität, minimiert zudem das Infektionsrisiko und hilft gegen Schimmelbildung. Deshalb sind Lüftungsanlagen auch für Allergiker ein echter Segen. Benötigt ein Bürogebäude ein Lüftungssystem oder reicht regelmäßiges Öffnen der Fenster vielleicht doch aus?
Bei manueller Fensterlüftung ist Regelmäßigkeit und ausreichende Länge extrem wichtig. Dies erfordert jedoch eine Menge Disziplin und Konsequenz. Schon im Regelfall empfiehlt das Bundesamt eine Stoßlüftung von drei bis zehn Minuten pro Stunde in normal genutzten Räumen. Bei Besprechungszimmern sind sogar Abstände von nur zwanzig Minuten vorgeschrieben. Durch die Corona-Pandemie verkürzen sich diese Lüftungszyklen zudem nochmals erheblich. Die ASR A3.6 gibt hierbei genau vor, welche Anforderungen an die Fenstergrößen bestehen, um den Mindestluftwechsel zu sichern. Doch wer hält diese Vorgaben tatsächlich ein und belüftet bei einer Konferenz wirklich im Abstand von wenigen Minuten den Raum? Auch beim normalen konzentrierten Arbeiten vergessen Mitarbeiter dies häufig.
Manuelles Lüften ist also vollkommen abhängig vom konsequenten Handeln der Nutzer der Arbeitsstätte. Erfolgt keine regelmäßige Fensteröffnung, bleiben Schadstoffe und Aerosole in der Büroluft. Dadurch setzen sich die Mitarbeiter einer großen Gesundheitsgefahr aus. Pflanzen im Büro helfen zusätzlich die Raumluft zu verbessern und einige sind echte Schadstoffvernichter.
Das Lüften durch die Fenster erscheint zunächst auch als die günstigste Variante. Auf den ersten Blick fallen keinerlei Anschaffungs- oder Betriebskosten an. Im Winter führt beständiges Lüften jedoch zum Abfallen der Raumtemperatur und erhöhten Heizungskosten.
Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist Straßenlärm, der bei geöffneten Fenstern ins Büro dringt. Bürogebäude liegen oftmals in Gegenden mit vermehrtem Verkehrsaufkommen und hoher Lärmbelästigung. Regelmäßiges Lüften bei Meetings und Konferenzen in kurzen Abständen lenkt Teilnehmer extrem ab und stört den Ablauf. Auch beim normalen Bürobetrieb vermindert Lärm die Produktivität.
Im Sommer hingegen dringt die Hitze durch offene Fenster ungehindert in die Räume. Hier setzen die Unternehmen dann gerne Ventilatoren ein. Laufen diese bei geschlossenen Fenstern, verteilen sie hierbei ausgestoßene Aerosole und Keime in der Luft. Dies führt zu einer erhöhten Ansteckungsgefahr, was gerade in Corona-Zeiten kritisch ist. Aber auch Erkältungen und andere Infektionen verbreiten sich so schnell. Sind also automatische Belüftungssysteme doch der bessere und effizientere Weg?
Der große Vorteil dezentraler Lüftungsanlagen ist es, dass sie relativ einfach in fast jedem Gebäude nachzurüsten sind. Vor allem in Altbauten ist es oft nicht möglich, komplexe zentrale Lüftungssysteme in Bürogebäude einzubauen. Dezentrale Lüftungsanlagen benötigen ein eigenes Gerät für jeden Raum. Hier ist abzuwägen, ob in jedem Zimmer eine solche Anlage notwendig ist. In Privathaushalten sind dies meist Feuchträume wie das Badezimmer.
Arbeitsweise von dezentralen Lüftungsanlagen im Büro
Zwei unterschiedliche Methoden bieten dezentrale Lüftungssysteme: die Abluftanlage sowie die Zu- und Abluftanlage. Bei der Ersteren führt das System lediglich die verbrauchte Luft nach außen ab. Frische Luft gelangt automatisch durch Lüftungsgitter nach innen. Dieses System ist preiswerter als solche, die auch aktiv Luft einsaugen und filtern.
Zusatzkosten oder Ersparnis durch dezentrale automatische Belüftung?
Aufwendiger und teurer als die einfachen Abluftsysteme sind solche, die Luft aktiv ins Innere leiten. Oft sind diese jedoch eine lohnende Investition. Besonders energieeffizient sind Anlagen mit Wärmerückgewinnung. Sie leiten die Wärme der Luft vorm Austritt direkt an die zugeführte Außenluft weiter. Bei guten Systemen ist der Verlust der Wärme gering. Er liegt bei nur etwa 10 %. Dies erhöht die Energieeffizienz des Gebäudes deutlich. In gut isolierten Räumen spart dies also viel Heizenergie ein. Modelle mit Wärmerückgewinnung bieten dezentrale wie auch zentrale Lüftungsanlagen.
Zentrale Lüftungsanlagen finden sich häufig in Neubauten, denn hier ist es möglich, sie direkt mit einzuplanen. Es ist oftmals schwierig, Bestandsimmobilien mit zentralen Anlagen nachzurüsten. Die zentralen Systeme bieten jedoch einige Vorteile. Ein Netz aus Lüftungskanälen ist mit einem einzigen Ventilator verbunden. Dies ist besonders gut zu steuern und energieeffizienter als einzelne Anlagen. Solche, die mit einem Wärmerückgewinnungssystem kombiniert sind, sorgen zudem für eine zusätzliche Energieeinsparung.
Dies sind also die Vor- und Nachteile von Belüftungssystemen für Bürogebäude im Überblick:
Vorteile
Nachteile
Vorteile
Nachteile
Die Pandemie hat nochmals deutlich gezeigt, welch große Rolle Aerosole bei Infektionen spielen. Wichtig ist hier die neue Förderrichtlinie „Bundesförderung Corona-gerechte Um- und Aufrüstung von raumlufttechnischen Anlagen in öffentlichen Gebäuden und Versammlungsstätten“. Sie dient dazu, Lüftungssysteme für Bürogebäude staatlich zu fördern. Aber auch Privathaushalte erhalten Unterstützung, um Gebäude durch Lüftungsanlagen energieeffizienter zu machen.
Förderfähig sind hierbei:
Diese Förderungen unterstützen den Einbau von Lüftungsanlagen:
Gefördert werden neben den Lüftungsanlagen auch die damit verbundenen Kosten für den Umbau.
Lüftungssysteme sind aus vielen Gründen oftmals effektiver als manuelles Lüften. Das Öffnen der Fenster geschieht fast nie so häufig, wie es sein müsste, um die Luft ausreichend zu tauschen. Im Sommer dringt zudem Hitze und im Winter Kälte durch geöffnete Fenster. Auch hoher Straßenlärm hält Mitarbeiter oft vom Lüften ab. Wer konzentriert arbeiten möchte, braucht dafür ausreichend Ruhe. In unserem Beitrag zum ergonomischen Arbeitsplatz zeigen wir alle Faktoren auf, die zu einem gesunden Arbeitsumfeld gehören.
In einer kleinen Kanzlei oder einem Büro mit wenigen Angestellten mag das manuelle Lüften eine Alternative sein. Doch im Open Space Office mit vielen Computern und bei Konferenzen wird die Luft schnell buchstäblich dick. Hier empfiehlt es sich, zumindest stark frequentierte Räume mit dezentralen Lüftungen auszustatten. Bei einem Neubau lohnt es sich, direkt ein zentrales Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung einzubauen.
Jede Lüftungsanlage ist jedoch nur so gut wie ihre Wartung. Es ist unbedingt notwendig, die Anlagen regelmäßig zu kontrollieren und Filter zu reinigen oder auszutauschen. Unsaubere Filter nutzen nichts, sondern stellen tatsächlich sogar eine große Gesundheitsgefahr dar. Sie entwickeln sich zu infektiösen und gesundheitsschädlichen Viren- und Schimmelpilzschleudern. In der Regel ist eine fachgerechte Wartung einmal pro Jahr nötig. So wird eine Anreicherung von Staub, Schadstoffen und Keimen verhindert.
Richtig gewartet sind Lüftungssysteme für Bürogebäude eine sehr gute Alternative zum manuellen Lüften.
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