Um Teamkonflikte zu lösen, ist es wichtig, diese zu erkennen und richtig einzuordnen. Nicht jedes Problem bedarf eines Eingreifens von außen wie durch Führungskräfte.
Teamkonflikte zu erkennen, ist der erste Schritt, diese zu lösen. Probleme im Büro und in der Mannschaft kommen immer wieder vor. Es ist außerordentlich wichtig, diese richtig zu bewerten. Handelt es sich um einen kleinen Streit unter zwei Mitarbeitern oder eskaliert die Auseinandersetzung bereits?
Eine Belegschaft besteht immer aus unterschiedlichen Persönlichkeiten mit diversen Eigenschaften. Sie zeichnen sich durch eigene Stärken und Schwächen aus und haben völlig verschiedene private Backgrounds. Ein Team ist in der Regel kein Freundeskreis, der sich freiwillig zusammenschließt. Meist handelt es sich um eine von anderen Menschen zusammengesetzte Gruppe. Was sie verbindet, ist die Zugehörigkeit zum gleichen Betrieb und gemeinschaftliche berufliche Interessen.
Folgende Punkte sind häufige Ursachen für Teamkonflikte:
Gewisse Anzeichen sind ein guter Indikator für offene oder verborgene Teamkonflikte:
Teamkonflikte lösen beginnt damit, diese zunächst zu analysieren und zu bewerten. Welche Tragweite hat das Problem und ist hier tatsächlich Handlungsbedarf angezeigt?
Nicht jede Auseinandersetzung ist ein schwerer Teamkonflikt, der nach Moderation und Lösung verlangt. In einem stabilen guten Team herrscht eine positive Streitkultur. Eine faire und respektvolle Auseinandersetzung ist sogar wünschenswert. Offener Meinungsaustausch fördert zudem kreative Lösungswege. Positive Streitkultur heißt auch zu widersprechen, aber stets konstruktiv, sachlich und respektvoll.
Zunächst gilt es herauszufinden, welche Kreise das Problem zieht. Handelt es sich bereits um eine ernste Auseinandersetzung oder ist es doch nur ein kleines Missverständnis? Eine leichte Unstimmigkeit ist oftmals schon durch ein einfaches Gespräch zu klären. Aber ein echter Konflikt bedarf häufig einer neutralen Moderation, um den Streit zu schlichten. Schafft ein Moderator Verständnis der Parteien füreinander, entsteht daraus oftmals gar kein großer Teamkonflikt.
Anders verhält es sich, wenn bereits große Teile des Teams eingebunden sind. Herrscht eine angespannte Atmosphäre und ist die Kommunikation gestört, besteht dringender Handlungsbedarf. Ungelöste Probleme im Büro ziehen häufig schwere Folgen nach sich. Es ist daher wichtig, Teamkonflikte offenzulegen und zu lösen.
Jeder Konflikt durchläuft mehrere Phasen. Frühes Erkennen und Handeln verhindert oftmals fortgeschrittene Stufen des Teamkonflikts.
Diskussion
In dieser ersten Phase bezieht sich die Auseinandersetzung nur auf den fachlichen Streitpunkt. Die Parteien diskutieren auf inhaltlicher Ebene.
Emotionale Überlagerung
Löst sich die Streitfrage nicht in der Diskussion, kommt es zu ersten Überlagerungen. Die Streitpartner versuchen mit persönlichen Angriffen ihren Standpunkt durchzusetzen. An dieser Stelle zeigt sich, wie gut das Miteinander im Büro kultiviert ist. Schaffen es die Kollegen konstruktiv und fair miteinander umzugehen, kommt es gar nicht erst zur dritten Stufe.
Eskalation des Teamkonflikts
Den Teamkonflikt in der Phase der Eskalation zu lösen ist schwierig. Der ursächliche Konfliktpunkt ist nun komplett von Emotionen überlagert. Für sachliche Argumente hat jetzt keiner der Beteiligten mehr ein offenes Ohr. In dieser Phase geht es nur darum, sich gegenseitig Schaden zuzufügen. Die Involvierten haben die rationale Ebene verlassen und die Eskalationsspirale ist in vollem Gange.
Gefahr der Chronifizierung
Die gefährliche Chronifizierung beginnt, wenn den Streitenden die Kraft und die Argumente ausgehen. Zurück bleibt eine negative Stimmung des Misstrauens und der Feindseligkeit. Um was es ursächlich ging, spielt an dieser Stelle meist keine Rolle mehr. Eine konstruktive und produktive Zusammenarbeit erscheint nun fast unmöglich.
Nach der Eskalation lässt in der Phase der Chronifizierung die Motivation im Team nach. Schlechte Stimmung beherrscht das Umfeld und die Produktivität sinkt. Mitunter führt ein solcher ungelöster Konflikt zu Mobbing und ernsthaften Stresssymptomen bei Betroffenen. Die Lust am Job vergeht und es droht unter Umständen sogar ein Burnout. Im Extremfall resignieren Betroffene komplett und kündigen.
Es ist also von großer Bedeutung, Teamkonflikte zu lösen, um negativen Folgen für Team und Unternehmen vorzubeugen. Zeigt sich, dass das Problem ohne neutrale Unterstützung nicht zu lösen ist, bedarf es der Moderation. Meist greift hier die Führungskraft ein, um den Teamkonflikt zu lösen.
Problem definieren
In der Phase der Eskalation verlieren die Beteiligten jeden Sinn für die sachliche Ursache ihres Konflikts. Eine nicht beteiligte Person wie die Führungskraft des Teams definiert zunächst das Problem. Anschließend führt sie es auf eine sachliche Ebene zurück.
Konfliktpartner benennen
Im nächsten Schritt benennt der Moderator die Konfliktpartner und betrachtet sich die Rollen dieser im Teamkonflikt.
Nun gilt es, den Teamkonflikt durch geschickte Moderation zu lösen.
Einstieg
Im Einstieg hört sich der Moderator die Standpunkte an und definiert sachlich das Grundproblem.
Wichtig ist es, Fragen konstruktiv zu stellen. Es gilt problemorientierte Fragen zu vermeiden und diese stattdessen lösungsorientiert zu formulieren:
Problemorientierte Frage:
Lösungsorientierte Frage:
Regeln definieren
Regeln für die Auseinandersetzung zu definieren ist wichtig, um die Spirale der Eskalation zu durchbrechen. Dies bedeutet, dass alle Beteiligten sich streng an einen Kodex halten, um zur Lösung beizutragen.
Themen und Forderungen sammeln
Die moderierende Person sammelt die Konfliktpunkte und Themen und untersucht, ob nicht ein tieferliegender Grund Auslöser für den Streit ist. Die Beteiligten des Teamkonflikts erhalten zudem die Gelegenheit, ihre Vorstellungen und Forderungen darzustellen.
Priorisieren und verhandeln
Entscheidend ist es nun, die wichtigsten Punkte des Konflikts zu filtern und Lösungen auszuhandeln. Der Moderator achtet darauf, dass die Beteiligten eine Lösung finden, mit der alle einverstanden sind.
Absprachen definieren und formulieren
Es gilt in einer Absprache die Lösung zu formulieren und für verbindlich zu erklären. Alle Beteiligten stimmen zu, sich dem Beschluss entsprechend zu verhalten und zu handeln.
Folgetermin
Ein Folgetermin dient dazu zu überprüfen, ob die Einigung geglückt und der Konflikt gelöst ist.
Die Belegschaft durch Seminare und spezielle Trainingsmaßnahmen auf Konflikte vorzubereiten, ist eine sinnvolle Investition. Bereits im Vorfeld Verhaltensweisen einzuüben, die zudem eine mögliche Eskalation vermeiden, lohnt sich. Noch wichtiger ist eine hervorragende Firmenkultur mit einem offenen und angstfreien Umgang der Mitarbeiter untereinander. Ein gutes Miteinander und eine souveräne Führung sorgen für eine konstruktive Grundstimmung. Bestehen bereits Strukturen für ein angemessenes Konfliktmanagement, lassen sich Missverständnisse und Auseinandersetzungen leichter lösen und bewältigen. Es gilt also Problemen in der Mannschaft vorzubeugen und solche rechtzeitig zu erkennen. Frühes Einschreiten hilft zudem, Teamkonflikte einfacher zu lösen.
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