Doch nicht nur der Dezibel-Wert ist entscheidend für die Lärmbelastung. Stellen wir uns ein ständiges unterschwelliges Summen aus einem Bienenstock während der Arbeit vor. Aber permanent leise Geräusche stören und lenken ab. Nicht nur die messbare Lautstärke ist beim Lärmschutz am Arbeitsplatz wichtig. Der Arbeitnehmer benötigt ein möglichst ruhiges und ablenkungsfreies Umfeld.
Powernapping ist ein eingedeutschter englischer Begriff, der natürlich viel interessanter als das Wort Mittagsschlaf klingt. Der Power Nap ist eine besondere Form des Mittagsschlafs. Wie das Wort beinhaltet, handelt es sich um einen kurzen Schlaf, einen Nap, der Power bringt. Er ist zeitlich sehr begrenzt und dauert zwischen fünfzehn und maximal dreißig Minuten. Ein längerer Schlaf führt in die Tiefschlafphase. In diesem Fall fühlt sich der Arbeitnehmer nach dem Aufwachen orientierungslos und müder als zuvor. Die Schlafpause mitten am Tag ist jedoch dazu da neue Energie zu liefern. Hierfür liegt die optimale Dauer bei etwa zwanzig Minuten.
Wichtig für das Powernapping im Büro ist die Möglichkeit ungestört zu entspannen. In unserem europäischen Kulturkreis sind es Menschen nicht gewohnt einfach vor anderen ein Schläfchen zu machen.
Im Fernen Osten verhält es sich anders und so schlafen viele Asiaten kurz zwischendurch, wo es sich gerade anbietet. In Japan praktizieren Berufstätige am Schreibtisch den Inemuri, aber auch auf einer Parkbank oder in der U-Bahn. Im Mittelmeerraum und in Südamerika hat der Mittagsschlaf, die Siesta, eine lange Tradition.
Genauso wichtig wie ein ungestörter Ort ist die Akzeptanz für das Schläfchen im Büro. Wer Angst hat, dass die Kollegen abwertend reagieren oder der Chef ungehalten ist, findet keinen Schlaf. Das Einschlafen auf die schnelle funktioniert dann sicher nicht.
Wichtig für einen erfolgreichen Kurzschlaf zum Auftanken ist ein Signal aus der Führungsebene. In Unternehmen, in denen der Power Nap ein positives Image besitzt, nutzen viele Arbeitnehmer gerne die Gelegenheit zum Auftanken.
Eine verstaubte Liege im Keller stellt nicht den idealen Ort zur Erholung dar.
Optimal für das Powernapping im Büro ist ein abgedunkelter abgetrennter Raum, in dem sich der Arbeitnehmer ungestört fühlt. Ein Daybed ermöglicht eine kurze Auszeit im Liegen und erleichtert das Einschlafen. Aber ein Power Nap ist auch im Sitzen möglich. Optimal ist hier ein Einzelbüro oder zumindest eine abgetrennte Ecke, in der sich der Arbeitnehmer unbeobachtet fühlt. Voraussetzung ist, dass der Bereich für bestimmte Uhrzeiten klar als Schlaf- und Ruhezone definiert ist. Powernapping funktioniert nur, wenn niemand in der kurzen Schlafpause stört.
Studien belegen, dass der Power Nap die Leistungsfähigkeit steigert und positive Auswirkungen auf die Gesundheit hat:
Diese Argumente zeigen, dass das Powernapping im Büro sinnvoll ist und sich positiv auf die Leistung auswirkt.
Wichtig ist, dass der Mitarbeiter sich mit einem guten Gefühl zurückzieht, denn sonst entspannt er kaum.
Für das Powernapping im Büro gelten zehn bis zwanzig Minuten als optimal. Die volle Wirkung mit einem neuen Leistungshoch entfaltet sich etwa zwanzig bis dreißig Minuten nach dem Erwachen.
Viele Mitarbeiter ereilt das gefürchtete Tief um die Mittagszeit und häufig nach dem Mittagessen. Eine schwere Mahlzeit sorgt zusätzlich für ein bleischweres Müdigkeitsgefühl. An dieser Stelle ist eine kleine Auszeit viel sinnvoller als übermäßiger Kaffeegenuss.
Eine Tasse Kaffee vor dem Einschlafen wirkt sich positiv auf die Aufwachphase auf. Da Kaffee nach etwa zwanzig Minuten seine aufmunternde Wirkung entfaltet, setzt der Effekt direkt nach dem Nickerchen ein. Der Mitarbeiter ist schneller wieder voll konzentriert.
Das schnelle Einschlafen gegen das Mittagstief im Büro ist trainierbar.
Wichtige Voraussetzungen sind Dunkelheit und Stille oder auch beruhigende Musik. Optimal ist eine Liege wie ein bequemes Daybed in einem separaten Raum. Dies ist aber nicht immer gegeben. In Asien sind Power Nap Kissen beliebt, die wie ein Schlafsack für den Kopf funktionieren. Sie sind gepolstert und verdunkeln die Augenpartie. So schläft es sich auch auf dem Schreibtisch bequem. Mit diesen Tipps und etwas Übung lernt jeder den kleinen Büroschlaf:
1. Wecker stellen. Wer befürchtet nicht pünktlich zu erwachen, entspannt nicht und schläft nicht ein. Ein beliebter Trick ist der Schlüsselbund in der Hand. Tritt der Schlafende vom leichten Schlaf in den Tiefschlaf über, öffnet sich die Hand und die Schlüssel fallen zu Boden. Der zusätzlich gestellte Wecker gibt jedoch mehr Gelassenheit.
2. Die Augen schließen, ruhig durchatmen und Gedanken ausblenden.
3. Aufstehen, sobald der Wecker klingelt!
4. Kreislauf in Schwung bringen: Ein Glas Wasser trinken, dehnen und strecken, Treppen laufen und Licht am Fenster tanken. So wird jeder nach dem Power Nap im Büro schnell wieder fit.
5. Übung macht bekanntermaßen den Meister. Geduld zeigen und nicht gleich aufgeben. Jeder ist in der Lage das Powernapping zu erlernen.
Mehr Power im Berufsalltag, gute Laune und somit ein besseres Büroklima, das alles spricht für die kleine Auszeit am Arbeitsplatz. Ein niedrigeres Risiko Herzprobleme zu bekommen und konzentrierte Angestellte bis zum Feierabend sind weitere Argumente für den Power Nap. Unternehmen profitieren von den positiven Effekten. Es macht also Sinn Mitarbeitern die Gelegenheit zum Büroschlaf zu geben.
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