Ein Anforderungskatalog definiert die Anforderungen an ein Projekt anhand verschiedener Kenngrößen. Dabei wird im Gegensatz zu einer konkreten Planung nicht das finale Gebäude definiert. Stattdessen werden die geplanten Tätigkeiten und Nutzungen mit jeweiligem Platzbedarf vorgegeben, beispielsweise aus einer Bedarfsanalyse heraus. Je nach Projekt und Wünschen der Auftraggeber lassen sich verschiedene Themenfelder entweder sehr eng definieren oder aber völlig ausklammern. So können über den Anforderungskatalog bereits Schwerpunkte gesetzt werden.
Im Detail lässt sich der Inhalt eines Anforderungskatalogs kaum allgemeingültig erfassen. Durch den hohen Anteil an individuellen Möglichkeiten variieren die Kataloge von Bauvorhaben zu Bauvorhaben enorm. Trotzdem lassen sich einige grundlegende Inhalte und Themenfelder umreißen:
Unverzichtbar in jeder Anforderungsbeschreibung ist eine genaue Definition der gewünschten Funktionen eines Gebäudes. Hierzu sollten Nutzungen, Nutzungseinheiten und ihre Größen zumindest qualitativ definiert sein. Darüber hinaus helfen Abhängigkeiten, Beziehungen zueinander und mögliche Alternativnutzungen, die gewünschte Funktionalität zielsicher in ein planbares Raumprogramm umzusetzen.
Einige technische Ausstattungsmerkmale sind für Funktionen oder Nutzungen unverzichtbar, beispielsweise Kühltechnik für die Lebensmittelbranche oder sensible Serverräume. Andere Aspekte, wie etwa die kontrollierte Raumlüftung, bringen Komfort und ökonomische Vorzüge, sind jedoch kein Muss. Je genauer technische Merkmale aufgeführt und mit einer Priorisierung versehen werden, umso zielgerichteter ist die Projektierung möglich.
Lebensdauer kostet Geld. Aus der Vorgabe einer geplanten Nutzungsdauer kann sich über den Umweg der Bauteile und Baustoffe ein großer Teil der finanziellen Aspekte ergeben, sodass Budget und Nutzungsbedarf über den Anforderungskatalog in Einklang gebracht werden können.
Die verfügbaren finanziellen Mittel definieren, in welcher Art die sonstigen Festsetzungen des Anforderungskatalogs realisiert werden können. Daher ist es sinnvoll, einen weitgehend realistischen Kostenrahmen frühzeitig einzupflegen und eine möglichst ebenso realistische Planungsgrundlage für die weitere Projektierung zu schaffen.
Ist der Anforderungskatalog erst einmal komplettiert, bildet er die gültige, jedoch natürlich nicht unumstößliche Leitlinie für das daraus entstehende Projekt. Je nach Komplexität, direkt oder über Zwischenschritte, wird das Vorhaben nun Schritt für Schritt bis zur Ausführungsreife immer konkreter. Zeigen sich während der Projektplanung unumgängliche Probleme, kann jedoch auch der Schritt zurück zum Anforderungskatalog ein Mittel sein, um die Umsetzungsfähigkeit über verschmerzbare Anpassungen herbeizuführen.
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