licht Optimale Beleuchtung am Arbeitsplatz: Wie viel Licht ist nötig?
Wie sieht die optimale Beleuchtung am Arbeitsplatz aus? Steigern gute Lichtverhältnisse im Büro die Produktivität? Worauf es bei Licht und Lampen im Büro wirklich ankommt, zeigen wir hier.
Welche Lichtart garantiert die perfekte Beleuchtung am Arbeitsplatz?
Wie viel und welches Licht benötige ich am Arbeitsplatz? Ist eine gute Lampe sinnvoll oder doch ein Platz direkt am Fenster? Wie viel Licht braucht ein Mensch, um produktiv zu sein und die Augen nicht zu belasten?
Helligkeit am Arbeitsplatz
Noch immer denken viele an die Wattzahl der guten alten Glühbirne, wenn es um Helligkeit geht. Tatsächlich aber sagt die Wattzahl direkt gar nichts über die Helligkeit aus. Eine alte Glühbirne mit 60 Watt leuchtet in der Regel heller als eine mit 25 Watt. Aber Watt ist keine Einheit für Helligkeit. Das Maß für die tatsächliche Lichtstärke, ob Tages- oder Kunstlicht, ist Lux. Ist ein Quadratmeter Fläche mit einem Lichtstrom von einem Lumen gleichmäßig ausgeleuchtet, beträgt die Beleuchtungsstärke ein Lux. Die Angabe Lux ist also viel relevanter für die Beleuchtung am Arbeitsplatz als die Wattzahl.
Es bedarf ausreichender Helligkeit, um produktiv zu arbeiten. Durch schlechte Lichtverhältnisse belasten wir die Augen. Schlechte Bürobeleuchtung führt zu mangelnder Konzentration bis hin zu Kopfschmerzen.
Warm oder kalt? Die Bedeutung der Lichttemperatur
Licht ist nicht nur unterschiedlich hell, es besitzt auch diverse Farbtemperaturen. Blau empfinden wir als kalt und Rot als warm. Mehr Informationen zur Wirkung von Farben gibt unser Artikel zur Farbpsychologie.
Die Einheit zur Messung der Farbtemperatur ist Kelvin. Das natürliche Licht verändert im Verlauf eines jeden Tages die Temperatur. Morgens ist es eher kühl mit blauem Unterton. Über den Tag nehmen die Rotanteile im Licht zu und die Farbtemperatur ist am Abend rot und warm. Nachts dann zur Dämmerung, der „blauen Stunde“ und im Mondlicht ist die Lichttemperatur wieder sehr bläulich, also kühl. Je kälter das Licht, desto höher ist die Zahl in Kelvin.
Das Licht einer Kerze beträgt etwa 1500 Kelvin. Die Mittagssonne strahlt mit ungefähr 5500 Kelvin und die blaue Stunde ist mit 9000 bis 12000 Kelvin kühl. Die richtige Bürobeleuchtung entspricht hellem Tageslicht, ist aber auch nicht zu grell. 4000 Kelvin gelten als neutral und als optimale Beleuchtung am Arbeitsplatz. Bei anstrengender Bildschirmarbeit sind höhere Werte um die 5500 bis 5800 empfehlenswert.
Lichttemperatur und Helligkeit beeinflussen unseren Biorhythmus. Unser biologischer Rhythmus ist umso aktiver, je höher die Lichtfarbe ist. Das Licht am Morgen macht munter. Grundsätzlich sind wir im Sommer meist aktiver und besser gelaunt, weil das Licht dann intensiver und länger strahlt. Lichtmangel ist schädlich für den Körper und die Seele. In lichtarmen Gegenden wie Nordskandinavien neigen die Menschen vermehrt zu Depressionen. Daher ist die richtige Lichtstärke und -temperatur für die optimale Beleuchtung im Büro so wichtig.
Tageslicht im Büro: Darauf kommt es an
Tageslicht ist für unseren Biorhythmus von großer Bedeutung und daher auch am Arbeitsplatz wichtig.
Die Bedeutung von Tageslicht für die Arbeit
In einem Zimmer ohne Fenster fühlen wir uns schnell wie in einer Zelle eingesperrt. Neben dem natürlichen Licht fehlt auch der Ausblick. In unserem Beitrag zum ergonomischen Arbeitsplatz zeigen wir, wie notwendig Fenster im Büro sind. Gerade bei intensiver Bildschirmarbeit ist der gelegentliche Blick aus dem Fenster und in die Ferne extrem wichtig. Er entlastet die Augen und ist auch gut für die Seele. Tageslicht steuert den Tag- und Nachtrhythmus und beeinflusst das Hormonsystem des Menschen. Studien zeigen, dass in Großraumbüros die Mitarbeiter mit einem Fensterplatz meist produktiver sind und sich wohler fühlen.
Bei hellem Tageslicht wie im Sommer und zur Mittagszeit ist ein Blendschutz wichtig. Jalousien schützen vor Spiegelungen und zu grellem Lichteinfall.
Die Vorgaben Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) zum Tageslicht am Arbeitsplatz
Nicht umsonst schreibt die Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) Tageslicht und eine Sichtbindung nach draußen als verpflichtend für Arbeitsplätze vor. Tageslicht im Büro ist nicht zu unterschätzen. Arbeitsstätten mit einer Grundfläche von mindestens 2000 Quadratmetern sind von der Regelung der Sichtverbindung ausgenommen. Eine Fabrikhalle oder ein großer Supermarkt ermöglichen in der Regel keine Arbeitsplätze mit Fensterblick. Es besteht eine Verpflichtung, hier für Tageslicht durch Oberlichter oder andere bauliche Vorrichtungen zu sorgen. Fensterlose Arbeitsplätze sind nur erlaubt, wenn es keine andere Möglichkeit gibt.
Die technische Regel für Arbeitsstätten ASR A3.4 „Beleuchtung“ führt folgendes zur Anforderung nach ausreichendem Tageslicht aus: „Wenn die Forderung nach ausreichendem Tageslicht in bestehenden Arbeitsstätten oder aufgrund spezifischer betriebstechnischer Anforderungen nicht einzuhalten ist, sind im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung andere Maßnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes erforderlich. Eine andere Maßnahme besteht in der Einrichtung und Nutzung von Pausenräumen mit hohem Tageslichteinfall in Verbindung mit einer geeigneten Pausengestaltung.“
Tageslicht ist also wirklich bedeutungsvoll für unsere Gesundheit und Produktivität. Doch je nach Raumverhältnissen, aber auch Jahreszeit und Wetterlage, reicht Tageslicht als optimale Beleuchtung am Arbeitsplatz nicht aus.
Kunstlicht für optimale Beleuchtung am Arbeitsplatz?
Kaum ein Büro ist so ausgestattet, dass jeder Mitarbeiter einen hellen Fensterplatz besitzt. Schlechtes Wetter und die kurzen Tage im Herbst und Winter sorgen zusätzlich für Lichtdefizite. Eine optimale Beleuchtung im Büro ohne Kunstlicht am Arbeitsplatz ist kaum vorstellbar.
Beleuchtungsarten mit Kunstlicht im Büro
Bei der Beleuchtung im Büro denken wir zunächst an die klassische Arbeitsleuchte auf dem Schreibtisch. Eine gezielte Lichtquelle ist unabdingbar und ohne Kunstlicht geht es am Arbeitsplatz meist nicht. Doch auch der gesamte Raum benötigt eine gute Ausleuchtung. Deckenleuchten sorgen für eine gleichmäßige und blendfreie Helligkeit. Oft sind hier eingebaute Leuchten oder flächige Lichtpaneele besser geeignet als Hängelampen. Diese beleuchten nur einen kleineren Zirkel und spiegeln häufig in Monitoren. Die Arbeitsleuchte am Schreibtisch bietet eine Helligkeit von mindestens 500 Lux und, je nach Tätigkeit, bis zu 1500 Lux. Wer grafisch arbeitet und Farbabgleich im Job macht benötigt zudem neutral weißes Licht. Eine gute Arbeitsleuchte ist flexibel einstellbar.
Effiziente Beleuchtung am Arbeitsplatz
Eine gute Beleuchtung verbraucht Energie. Daher lohnt es sich, veraltete Beleuchtungssysteme auszutauschen. Neue LED-Module sind energiesparend und bieten zudem viel mehr Möglichkeiten als herkömmliche Birnen oder Neonröhren. Strom ist teuer und auch die Umwelt dankt es, wenn sparsame Lichtquellen zum Einsatz kommen. Viele LED-Lampen bieten eine stufenlose Regelung der Farbtemperatur und Helligkeit. So ist die optimale Beleuchtung am Arbeitsplatz in jeder Situation gegeben. Beim Meeting sorgt ein etwas wärmeres und gedämpftes Licht für gelassene Stimmung. Bei anstrengenden Tätigkeiten hingegen fördert eine klare, helle Lichtquelle die Konzentration. Durch optimale energieeffiziente Beleuchtung am Arbeitsplatz spart das Unternehmen viel Geld und leistet einen Beitrag für die Umwelt.
Wohlbefinden durch optimale Beleuchtung
Ausreichend Helligkeit sorgt für bessere Konzentration und somit Produktivität. Lichtmangel macht Menschen müde und verursacht depressive Verstimmungen. Eine gute Lichtsituation wirkt sich also auch nachhaltig positiv auf das Betriebsklima aus. Deshalb sollten bei einer gut durchdachten Büroplanung auch die richtigen Lampen sowie Leuchtmittel mit eingeplant werden.
Wie wichtig ist Tageslicht am Arbeitsplatz?
Ein Arbeitsplatz mit Tageslicht ist immer vorzuziehen und gesünder für den Menschen. Das natürliche Licht steuert unseren Wach- und Schlafrhythmus und hat große Auswirkungen auf das Hormonsystem. Menschen, die nur unter Kunstlicht und ohne die Möglichkeit eines Ausblicks arbeiten, sind häufig weniger zufrieden im Job. Die Arbeitsstättenverordnung besagt, dass bei mangelndem Tageslicht am Arbeitsplatz unbedingt für Ausgleich in der Pause zu sorgen ist.
Wirkung von Kunstlicht auf den Menschen
Kunstlicht ist nicht gleich Kunstlicht. Je weniger Tageslicht am Arbeitsplatz zur Verfügung steht, desto wichtiger ist künstliches Licht, das dem Tageslicht im Spektrum nahekommt. Schwaches Kunstlicht sorgt für schlechte Stimmung, Abgeschlagenheit und mangelnde Produktivität. Flackerndes Licht verursacht Kopfschmerzen und Unaufmerksamkeit. Bei gefährdeten Menschen löst flackerndes Licht mitunter sogar Krampfanfälle aus. Schlechte Lichtbedingungen erhöhen die Unfallgefahr am Arbeitsplatz. Mangelnde Beleuchtung kann also wirklich gefährlich sein. Mit der richtigen Beleuchtung am Arbeitsplatz lassen sich potenzielle Gefahren vermeiden und das Wohlbefinden der Mitarbeiter steigern.
Wie sieht die optimale Beleuchtung aus?
Die optimale Beleuchtung gibt es nicht. Diese hängt stark von den Anforderungen an unsere Augen und die benötigte Konzentration ab. Grundsätzlich ist so viel Tageslicht wie möglich optimal. Zusätzlich sorgt ergänzendes Kunstlicht für eine gute Beleuchtung im Büro.
Wie die optimale Beleuchtung am Arbeitsplatz aussieht, bestimmt die Art der Tätigkeit. Je mehr Präzision die Arbeit erfordert, desto bessere Lichtverhältnisse sind notwendig. Lux, die Einheit der Beleuchtungsstärke, sollte hierbei beachtet werden. Ein Feinmechaniker, Goldschmied oder Uhrmacher benötigt rund 1500 Lux zum Arbeiten und ein Kunststopfer sogar 2000.
Bei einem regulären Schreibtischjob in der Datenverarbeitung reichen 500 Lux zum Schreiben und Lesen. Der Grafiker oder technische Zeichner hingegen braucht mehr Licht, meist mindestens 750 Lux.
Ein Open Space Office benötigt eine Beleuchtung, die an den Arbeitsplätzen auf verschiedene Bedürfnisse eingeht. Dimmbare Leuchten bieten hier gute Flexibilität für eine optimale Beleuchtung am Arbeitsplatz. In einem Kopierraum reicht eine Helligkeit von 300 Lux aus und in Materiallagern und Archiven sogar um die 200 Lux.
Mit dem richtigen Lichtkonzept besser arbeiten
Ein optimales Lichtkonzept besteht aus einer Kombination aus Kunstlicht und Tageslicht im Büro. Direkte und indirekte Grundbeleuchtung sowie eine gute Lampe am Schreibtisch sorgen für eine optimale Beleuchtung am Arbeitsplatz. Grundvoraussetzung für gute Lichtverhältnisse am Arbeitsplatz ist eine flächendeckende ausreichende helle Grundbeleuchtung.
Tageslicht- oder Vollspektrumlampen bieten mehr Helligkeit als herkömmliche Leuchtmittel. Um das Tageslicht im Büro gut auszuschöpfen, ist es wichtig, die Arbeitsplätze möglichst nahe am Fenster zu platzieren. Die Anordnung der Schreibtische erfolgt am besten seitlich zum einfallenden Licht, damit dies sich nicht auf den Monitoren spiegelt. Gegen das Blaulicht der Bildschirme hilft eine spezielle Computerbrille, die dieses herausfiltert.
Bei optimaler Beleuchtung am Arbeitslatz sind Mitarbeiter leistungsfähiger. Das richtige Licht vermindert die Gefahr von Augen- und Kopfschmerzen. Müdigkeit und Konzentrationsprobleme reduzieren sich und die Produktivität nimmt zu. Mitarbeiter sind besser gelaunt, zufriedener und folglich auch seltener krank. Die Investition in ein gut durchdachtes und energieeffizientes Lichtkonzept lohnt sich also in jedem Fall.
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