Bürohund Hunde als Benefit im Büro? Job & Hund, passt das?

Schwarzer Hund mit gelber Mütze
Foto: Unsplash / Toshi
Frau streichelt Hund auf Sofa
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Früher undenkbar ist ein Bürohund heute keine Seltenheit mehr. Auch wenn der Name es vermuten lässt, gehört der Hund nicht dem Büro. Besitzer*in ist die Führungskraft oder jemand aus der Belegschaft. Doch stören Hunde im Büro nicht den Arbeitsablauf? Lenken sie ab, machen Probleme und sind laut? Oder wirkt sich so ein Hund im Büro sogar positiv aus?

Hunde im Büro: Wichtige Faktoren

Sind Hunde im Büro erlaubt oder gar erwünscht, gilt es einiges zu beachten. Nicht immer läuft alles reibungslos. Wie sieht es aus, wenn der Hund stört oder Schäden verursacht? Je mehr Regeln es gibt, desto weniger Streit gibt es bei möglichen Zwischenfällen. Daher ist es gut, solche Dinge zu klären, ehe Vierbeiner den Büroalltag begleiten.

Hund im Büro hinter einer Glastür
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Dackel mit einem stehenden Ohr
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Rasse oder Größe: Welcher Hund passt ins Büro?

Manch einer denkt spontan, dass sicher ein kleiner Hund viel besser ins Büro passt als ein halbes Kalb. Doch tatsächlich sind Größe oder Rasse bei Hunden im Büro gar nicht so entscheidend. Andere Faktoren spielen eine viel größere Rolle. An erster Stelle steht die Erziehung und Sozialisation des möglichen Bürohundes. Ein kleiner, permanent kläffender und herumtollender Wauzi stört sicherlich mehr als ein ruhiger, großer Hund, der brav unter dem Tisch liegt. Für das Büro eignet sich ein ruhiges, ausgeglichenes Tier besonders gut. Aggressive und nervöse Hunde, die bei jedem, der vorübergeht, anschlagen, haben am Arbeitsplatz nichts verloren.

Regeln rund um den Bürohund

Damit alle im Büro mit dem Hund oder gar den Bürohunden glücklich sind, ist es wichtig, klare Regeln zu vereinbaren. Hierzu gehört ganz dringlich die Haftungsfrage. Wer zahlt, wenn der Bürohund etwas zerstört oder sein Geschäft auf dem neuen Teppich verrichtet? Was tun, wenn der Vierbeiner den Kollegen bei einer konzentrierten Arbeit stört? Sinnvoll ist es in jedem Fall auch Tabuzonen einzurichten, in denen der Hund nichts verloren hat. Ob Küche, Konferenzraum oder spezielle Büros: Bereiche, in denen der vierbeinige Kollege nicht erwünscht ist, gilt es unbedingt zu respektieren. Auch Hygienevorschriften sind einzuhalten. Am besten ist es, wenn für jeden Hund, der regelmäßig ins Büro kommt, eine schriftliche Vereinbarung zwischen Arbeitgeber und Hundehalter*in besteht. Eine Hundehaftpflichtversicherung ist für Frauchen oder Herrchen ebenfalls empfehlenswert und vermeidet viel Ärger im Schadensfall.

Diese Faktoren rund um den Bürohund gehören klar geregelt:

  • Haftungsfragen
  • Sozialisierung des Hundes
  • Hundezonen und Tabuzonen
  • Hygienemaßnahmen
Hund auf Schreibtisch neben Tastatur und Monitor
Foto: Unsplash / Andy Orin
Kleiner Hund zieht an Seil
Foto: Unsplash / Darinka Kievskaya

Glücklicher Bürohund? So gehts!

Es gilt nicht nur eine Basis zu schaffen, bei der die Kolleg*innen mit dem Bürohund glücklich sind. Der Vierbeiner selbst hat ein Recht darauf, sich im Büro wohlzufühlen. Nicht nur das Tier geht manchem Menschen auf die Nerven, auch umgekehrt ist es so. Hunde benötigen dringend Rückzugsorte, an denen sie ungestört sind. Viele Tiere mögen es gar nicht, wenn Mitarbeiter*innen sie ständig ansprechen oder anfassen. Hierbei ist also nicht nur entscheidend, dass der Bürohund die Menschen nicht stört. Auch die Mitarbeiter*innen tun gut daran, den Hund nicht zu viel zu belästigen. Andererseits benötigt ein Hund auch Zuwendung und Beschäftigung. Spielzeug und regelmäßiger Auslauf sind wichtig.

Mann am Schreibtisch krault einen Hund
Foto: Unsplash / devn

Bringt ein Bürohund Vorteile fürs Unternehmen?

Ist so ein Bürohund eher eine Belastung oder doch vorteilhaft für ein Unternehmen? Tatsächlich sprechen viele Faktoren für Hunde im Büro.

Hund in rotem Pullover vor blauem Gebäude
Foto: Unsplash / Karsten Winegeart

Mehr Arbeitgeberattraktivität durch einen Bürohund

Studien belegen, dass Firmen mit Bürohunden als sympathischer gelten. Sie werten das Arbeitgeberimage deutlich auf. Unternehmen mit Hunden im Büro wirken mitarbeiterfreundlicher, toleranter und lockerer. Bewerber und Angestellte empfinden Hunde im Büro als Benefit. Untersuchungen zeigen, dass 48 % der Belegschaft für die Möglichkeit, den Hund mit ins Büro zu nehmen, sogar bereit sind, auf eine Gehaltserhöhung zu verzichten. Der Faktor der Arbeitgeberattraktivität ist in Zeiten von Fachkräftemangel nicht zu unterschätzen.

Bürohund und Social Media
Ein niedlicher Bürohund eignet sich bestens für die Präsentation des Unternehmens in den sozialen Medien. Regelmäßige Bilder im Instagram-Feed und kleine Storys rund um den vierbeinigen Kollegen schaffen Mehrwert und generieren damit Aufmerksamkeit und Follower. Das Unternehmen präsentiert sich so persönlicher, freundlicher und gewinnt deutlich an Sympathie.

Mitarbeiter durch den Bürohund gewinnen?
Tatsächlich bewerben sich Menschen in der Regel lieber bei einem Unternehmen, das Bürohunde besitzt. Stellenanzeigen mit einem Hinweis auf mögliche oder vorhandene Bürohunde erzielen weitaus mehr Aufmerksamkeit. In den Zeiten von Fachkräftemangel ist dies kein unerheblicher Faktor.

Hund gibt Mensch Pfote
Foto: Unsplash / Fabian Gieske
Hund sitzt auf Stuhl vor Schreibtisch
Foto: Unsplash / Pavel Herceg
Hund schläft im Büro auf dem Boden
Foto: Unsplash / Tim-Oliver Metz

Besseres Arbeitsklima durch Hunde im Büro?

Zahlreiche Studien belegen, dass sich Hunde im Büro positiv auf das Arbeitsklima auswirken.

Der Bürohund für besseres Miteinander
Ein Hund im Team wirkt wie ein Bindeglied. Er schafft eine eigene Kommunikationsbasis. Der vierbeinige Kollege bietet stets ein Gesprächsthema und manche im Team kommen sich durch den Hund näher. Hunde im Büro stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl und steigern die Motivation. Gemeinsame Gassirunden verbinden auch manche Mitarbeiter*innen, die ansonsten bisher keine Gemeinsamkeiten hatten.

Weniger Stress durch Hunde im Büro
Durch das bessere Miteinander, aber auch alleine durch die Anwesenheit des Bürohundes empfinden Mitarbeiter*innen ihren Arbeitsalltag als weniger stressig. Nicht nur der Anblick von Pflanzen im Büro schafft eine beruhigende und positive Stimmung. Auch ein niedlicher Bürohund wirkt oftmals entspannend, verbessert die Laune und senkt sogar den Blutdruck. Weniger Stress im Büro beugt Burnout vor und erhöht die Motivation. Mancher, der sein Haustier um sich hat, arbeitet gerne auch mal länger. Die Sorge, dass der Hund daheim wartet, entfällt. Dessen Anwesenheit gibt ein Gefühl von Zuhause und erleichtert längere Arbeitszeiten.

Gesündere Belegschaft durch Bürohunde
Fühlen sich Angestellte weniger gestresst und freuen sich auf ihren Arbeitstag, nehmen Fehlzeiten deutlich ab. Ein Bürohund verbessert zudem das Gefühl einer guten Work-Life-Balance. Wer gerne ins Büro geht und sich auf den Tag freut, meldet sich weniger oft krank. Davon profitieren Arbeitgeber deutlich.

Stilisierte Darstellung eines Megaphons in Gelb

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Mehrkosten oder Sparfaktor?

All die Vorteile, die ein Bürohund mit sich bringt, zeigen, dass auch der Arbeitgeber deutlich vom Vierbeiner am Arbeitsplatz profitiert. Eine höhere Motivation führt zu mehr Effektivität und einer größeren Arbeitsleistung. Das Miteinander im Büro verbessert sich, der Bürohund ist also ein wichtiger Bestandteil für ein erfolgreiches Feel-Good-Management. Hunde im Büro fördern ein gutes Arbeitsklima und helfen zudem wertvolle Mitarbeiter*innen zu finden. Somit hilft der Bürohund eher Kosten einzusparen als er den Arbeitgeber Geld kostet.

Hund sitzt auf Stuhl vor Tisch mit Laptop
Foto: Unsplash / Luiz Cent
Mann arbeitet am Tablet
Foto: Unsplash / Studio Republic

„Mir reicht's! Ich geh Gassi!“ (Unbekannter Autor)

Angeleinter Hunde liegt neben Füßen einer Person
Foto: Unsplash / Tamas Pap

Nachteile und Probleme durch einen Bürohund

Bei allen Vorteilen gibt es ein paar Dinge zu beachten, damit das Projekt Bürohund positiv verläuft.

Gleiches Recht für alle?

Meist ist vom Bürohund die Rede. Doch wie sieht es nun aus, wenn zahlreiche Mitarbeiter*innen den Wunsch haben, ihre Hunde mit zur Arbeit zu bringen? Ist es Führungskräften erlaubt, nur einzelne Hunde zuzulassen? Grundsätzlich haben alle in der Belegschaft die gleichen Rechte. Zudem führt es natürlich schnell zu Unmut und einem Gefühl der Ungerechtigkeit, wenn die Erlaubnis, den Hund mitzubringen, nicht für alle gilt. Unter Umständen gibt es dann plötzlich statt einem Bürohund mehrere. Hier ist zu überlegen, ob die Räumlichkeiten dafür geeignet sind. Voraussetzung ist es natürlich zudem auch immer, dass der Hund für den Büroalltag geeignet ist.

Was tun bei Schäden durch den Bürohund?

Wie schon erwähnt, helfen hier Vereinbarungen und eine Hundehaftpflicht, ehe es zu Schäden kommt. Grundsätzlich haften Frauchen oder Herrchen für ihren Liebling und Schäden, die dieser verursacht.

Angekautes Netzwerkkabel
Foto: Adobe Stock / Eigens
Beunruhigte Frau
Foto: Unsplash / Some Tale
Taschentuchbox vor gelbem Hintergrund
Foto: Unsplash / Diana Polekhina

Allergien & Ängste bei Kollegen

Viele Mitarbeiter freuen sich über einen Bürohund, aber nicht unbedingt jeder. Mancher Kollege reagiert möglicherweise allergisch auf Hundehaare. Andere haben vielleicht Angst vor Hunden oder mögen sie einfach nicht. Hier gilt es, Probleme offen zu kommunizieren und Lösungen zu erarbeiten. Mitunter reicht es bereits, hundefreie Zonen einzurichten. Arbeitet das Team hybrid und nicht jeder täglich vor Ort, helfen auch zeitliche Absprachen.

Bei einer stark ausgeprägten Hundeallergie nutzt dies aber mitunter nichts. Hier reicht es oft schon, wenn der Hund sich auf der Etage befindet oder sich einen Tag zuvor auf dem Teppich gewälzt hat. In einem solchen Fall geht die Gesundheit des Menschen selbstverständlich vor. Hier haben Arbeitgeber eine gesetzlich verankerte Fürsorgepflicht. Allerdings führt so eine Situation mitunter auch zu Unstimmigkeiten im Team. Noch schwieriger ist es, wenn die Jobsuche am Bürohund scheitert. Ist der Hund schon lange da, möchte in der Regel niemand den geliebten Vierbeiner im Büro für einen neuen Kollegen aufgeben. Oftmals zieht ein niedlicher Bürohund Bewerber an. Doch für manchen mit Allergie oder Phobie ist der Bürohund das Ausschlusskriterium für den Traumjob.

Mann mit Sonnenbrille lacht, Hund schaut ihn an
Foto: Unsplash / leandro fregoni

Bürohund: Mehr als nur ein Trend? Der Wau-Wau-Effekt

Hunde im Büro sind auf dem Vormarsch. Am 21. Juni ist internationaler Bürohundtag. Sogar ein Bundesverband Bürohund setzt sich für mehr Vierbeiner im Arbeitsalltag ein. Viele sehen den positiven Wau-Wau-Effekt durch tierische Teammitglieder. Nach langen Monaten im Homeoffice durch Corona sind viele Mitarbeiter*innen froh, wenn der Hund nun nicht alleine daheim zurückbleibt, sondern sie ins Büro begleitet.
Allerdings ergibt die Zulassung von Hunden im Büro nur Sinn, wenn die gesamte Mannschaft damit einverstanden ist. Ein grundsätzliches Recht auf Mitnahme eines Hundes ins Büro existiert nicht. Unmöglich ist es, wenn Kolleg*innen unter der Anwesenheit eines Hundes am Arbeitsplatz leiden oder gar gesundheitlich beeinträchtigt sind. Hier zählt der Schutz der Menschen mehr. Nur von allen erwünschte Bürohunde verbessern das Arbeitsklima deutlich und haben einen positiven Effekt für das Unternehmen.

Zwei Hunde sitzen hechelnd nebeneinander
Foto: Unsplash / Jay Wennington

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