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Kollegen fehlen aus unerklärlichen Gründen oft und auch lange? Hier spielen häufig seelische Faktoren eine Rolle. Denn nur etwa die Hälfte aller Arbeitnehmer in Deutschland fühlt sich im Job uneingeschränkt wohl. Rund 50 % empfinden sich durch psychische Belastungen in der eigenen Leistung beeinträchtigt. Feel Good Management durch das Unternehmen beugt vor und schafft Abhilfe.
Rund 15 % der Krankschreibungen haben als Ursache psychische Belastungen. Mit durchschnittlich 39 Krankheitstagen pro seelisch bedingtem Krankheitsfall verursacht dies hohe Kosten für Unternehmen. Hoffnungsvolle Karrieren enden oftmals unvermittelt mit einem Burnout und qualifizierte Mitarbeiter gehen so verloren.
Nicht nur besondere Umstände führen zu mangelndem psychischen Wohlbefinden am Arbeitsplatz. Grundlegend hängt die seelische Gesundheit der Mitarbeiter zunächst von ganz normalen Faktoren ab. Entscheidend für das Wohlbefinden und damit eine gute seelische Verfassung sind in erster Linie:
Stimmen mehrere dieser Faktoren nicht, gerät das seelische Gleichgewicht leicht aus der Bahn.
Was sind die Ursachen für das offenbar mangelnde psychische Wohlbefinden am Arbeitsplatz? Welche Faktoren beeinträchtigen die seelische Gesundheit der Mitarbeiter und machen sie mitunter sogar arbeitsunfähig?
Angst spielt als Ursache für psychische Erkrankungen in der Arbeitswelt eine große Rolle. Solche Ängste sind:
Schlechte Arbeitsbedingungen beeinträchtigen das psychische Wohlbefinden am Arbeitsplatz erheblich. Das fängt mit der Gestaltung und der Ausstattung des Büros an. Unattraktive Räumlichkeiten beeinträchtigen die Freude an der Arbeit und die Motivation. Zu viele Menschen auf wenig Raum, minderwertige Möbel und fehlende Rückzugsmöglichkeiten führen zu Druck und Unzufriedenheit. Ein nicht ergonomischer Arbeitsplatz gefährdet zudem auch die körperliche Gesundheit. In unserem Beitrag zur Ergonomie am Arbeitsplatz geben wir viele wertvolle Informationen dazu.
Unzureichende Pausen während der Arbeitszeit, Überstunden und Leistungsdruck lassen keinen Raum für Entspannung. Wer bereits im Arbeitsalltag ständig unter Strom steht, nimmt dies auch mit in den Feierabend. Begleitet uns der Stress nach Hause, finden wir auch dort keine Ruhe. Dies führt oftmals zu Schlafstörungen.
Besonders gefährdet sind Menschen, die viele, dazu oftmals unbezahlte Überstunden machen. Manche Unternehmen erwarten, dass ihre Mitarbeiter auch nach Feierabend erreichbar und abrufbar sind. Dies ist weitgehend ungesetzlich und unmenschlich, wird aber praktiziert. Niemals wirklich Entspannung und Distanz zur Arbeit zu finden, gefährdet das psychische Wohlbefinden enorm. Das Burnout ist quasi vorprogrammiert. Neben Überforderung ist aber auch Unterforderung ein echter Stressfaktor, der das psychische Wohlbefinden gefährdet. Nicht nur ein Burnout, sondern auch ein Boreout stellt eine große seelische Belastung dar. Permanente Langeweile und Unterforderung sind quälend und beeinträchtigen das Selbstbewusstsein.
Nicht selten liegt die Ursache von Mobbing durch andere Mitarbeiter in schlechten Arbeitsbedingungen in der Firma. Kollegen geben den Druck weiter und es herrscht eine aggressive Stimmung im Betrieb. Auch eine schlechte Führung begünstigt Mobbing. Wer unter dem Verhalten von Mitarbeitern leidet, benötigt Unterstützung und Rückhalt. Sonst macht dies auf Dauer psychisch krank.
Herrscht kein psychisches Wohlbefinden am Arbeitsplatz, hat dies enorme Auswirkungen auf die betroffenen Mitarbeiter, aber auch auf das Unternehmen.
Wer sich im Job nicht wohlfühlt, verliert früher oder später die Lust. Mangelnde Motivation führt zu Leistungsabfall. Die Folge sind Frust, Unzufriedenheit und die Angst nicht zu genügen. Eine Abwärtsspirale setzt ein.
Ewiger Druck, zu wenig Freizeit und Entspannung wie auch mangelnde Anerkennung haben fatale Folgen. Oftmals gipfelt dies in einer Depression oder Angststörung. Manche hoffnungsvolle Karriere ist an diesem Punkt zu Ende.
Wird der Druck zu groß, macht er richtig krank. Nicht selten drohen die komplette Arbeitsunfähigkeit und der gesellschaftliche Absturz. Es ist also extrem wichtig, das psychische Wohlbefinden am Arbeitsplatz im Auge zu behalten.
Nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung von 2018 waren zu diesem Zeitpunkt rund 43 Prozent der Frührentner aufgrund psychischer Erkrankungen im Ruhestand. Der Altersdurchschnitt lag hierbei bei 48 Jahren.
Laut Statistischem Bundesamt betrugen die Kosten für psychische Krankheiten im Jahr 2017 rund 44 Milliarden Euro.
Die Zahlen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) zeigen die hohen Produktionsausfallkosten durch psychisch bedingte Leiden. 2016 lagen diese bei 12,2 Milliarden Euro.
Dies alles bestätigt, welch großer finanzieller Schaden auch durch mangelndes psychisches Wohlbefinden am Arbeitsplatz entsteht.
Psychisches Wohlbefinden am Arbeitsplatz zu gewährleisten ist also eine sehr wichtige Aufgabe.
Stress bedeutet nicht zwangsläufig etwas Negatives. Phasenweisen Stress als etwas Normales und vielleicht sogar Beflügelndes anzunehmen, hilft. Wer jedoch dauerhaft unter Strom steht, erkrankt irgendwann. Sich nach Feierabend und am Wochenende von der Arbeit zu befreien ist kein Privileg, sondern eine Notwendigkeit. Unternehmen bewahren Mitarbeiter vor psychischen Problemen durch aufmerksame Führung und gezielte Maßnahmen. Seminare zu Themen wie Stress- und Zeitmanagement beugen vor. Trainingsmaßnahmen zum Umgang mit Kollegen und gegen Mobbing stärken den Zusammenhalt und ein gutes Betriebsklima.
Führungskräfte sorgen für psychisches Wohlbefinden, in dem sie gute Arbeitsbedingungen schaffen. Dazu gehört es auch, keine unrealistischen Erwartungen an Mitarbeiter zu stellen. Angestellte bestärken, führt oftmals zu besseren Leistungen als Druck auszuüben. Auch für Mitarbeiter gilt es, die eigenen Ziele nicht zu hochzustecken. Realistisch bleiben und lieber mit kleinen Etappenzielen arbeiten, nimmt viel Druck und macht zufriedener.
Strukturen helfen, die Angst vor Überforderung zu nehmen. Unser Beitrag zur Produktivität gibt wertvolle Tipps, wie ein gelungener Arbeitstag aussieht.
Teambildende Maßnahmen stärken das Wirgefühl in der Belegschaft und fördern die Kommunikation. Ein entspanntes Betriebsklima ist zudem die beste Voraussetzung für psychisches Wohlbefinden am Arbeitsplatz.
Psychisches Wohlbefinden am Arbeitsplatz ist natürlich ein menschlicher Anspruch, aber dabei auch ein großer wirtschaftlicher Faktor.
Unternehmen leisten durch gute Arbeitsbedingungen ihren Beitrag zur seelischen Gesundheit der Mitarbeiter. Ein schönes, ergonomisches Arbeitsumfeld, gekoppelt mit einem guten Betriebsklima, bildet die Basis. Umsichtiger Führungsstil verhindert zudem unnötigen Druck, Mobbing und Ausgrenzung.
Als Arbeitnehmer ist es wichtig, die eigene seelische Gesundheit immer im Blick zu haben. Es gilt, frühe Signale zu beachten und bei andauerndem Stress, Unzufriedenheit oder beim Verlust der Motivation zu handeln. Entspannte Auszeiten und ein Ausgleich zur Arbeit sind kein Luxus, sondern unbedingt notwendig, um leistungsfähig und gesund zu bleiben. Innere Balance bewahrt vor Burnout und sorgt für psychisches Wohlbefinden am Arbeitsplatz.
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