Frau trägt eine Atemschutzmaske
Foto: Unsplash / Heather Morse

Wie hat Corona den Arbeitsalltag verändert?

Mann in OP-Kleidung sitzt im Dunkeln auf dem Boden vor einer Wand
Foto: Unsplash / Mulyadi
Schreibtisch im Homeoffice
Foto: Unsplash / Aryo Lahap

Die Corona-Pandemie hat die Arbeitswelt vor viele Herausforderungen gestellt. Betroffen waren alle Bereiche und Geschäftsfelder. Für Menschen, deren Arbeit unabdingbar vor Ort vonnöten war, bedeutete es vor allem erhöhten Stress während der Arbeitszeit. Die größte Last trug hier natürlich der unmittelbar betroffene medizinische Sektor. Die Pandemie hat medizinisches und pflegendes Personal ungeheuer belastet. Für Selbstständige, gerade Dienstleister und Freiberufler, lag der größte Stress weitgehend im wirtschaftlichen Existenzkampf. Berufsverbote und Geschäftsschließungen im Lockdown, Ausbleiben von Aufträgen und der Wegfall von Kunden trafen diese Branchen hart.

Einer anderen Form der Herausforderung standen Firmen und Menschen gegenüber, bei denen vor der Pandemie die Arbeit hauptsächlich im Büro vor Ort stattfand. Für diese Bereiche sind Existenznot und erhöhte Anforderungen am Arbeitsplatz meist weniger das Problem gewesen. Vielmehr verschoben neue Strukturen die Abläufe gänzlich. Ein veränderter Arbeitsalltag ergab sich hier durch vermehrtes Homeoffice und neue digitale Herausforderungen.

Die Pandemie als Spiegel?

Die Corona-Pandemie hat die Fehler in unserer Gesellschaft aufgezeigt. Sie spiegelte all die Versäumnisse und Defizite im Berufsalltag und auch im Bildungswesen. Ein veränderter Arbeitsalltag durch Corona in allen Bereichen brachte neue Herausforderungen und zeigte zudem schnell, woran es mangelt. Die größten Schwierigkeiten für Wirtschaft, Bildung und Berufsleben waren und sind teilweise noch immer:

  • fehlende digitale Infrastruktur,
  • mangelnde Hardware,
  • unzureichende Kapazitäten,
  • finanzielle Unterversorgung
  • und fehlende Betreuung für Kinder und Personen mit Betreuungsanspruch.
Kleinkind im blauen Hoodie steht im Flur zu Füßen einer Frau
Foto: Unsplash / Sharon McCutcheon
Büro mit Schreibtischen und Drehstühlen
Foto: Unsplash / Raj Rana

Andere Arbeitsplätze in und nach der Pandemie?

Der erste Lockdown kam quasi über Nacht und mit ihm unvorbereitete Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Ein ganzes Land hatte den Ernstfall noch nie geprobt und dem gegenüber stand ein komplett veränderter Arbeitsalltag durch Corona, Homeoffice und Homeschooling. Diese Phase der Pandemie hat den Finger direkt in die Wunde gelegt.

Mal eben schnell ins Homeoffice?
Einfach nur daheimbleiben macht noch kein funktionierendes Homeoffice. Dies hat der veränderte Arbeitsalltag durch Corona schnell gezeigt. Mangelnde Räumlichkeiten, schlechte Internetanbindung, fehlende Hardware und unzureichende Ausstattung behinderten Arbeit und Bildung. Was Homeoffice tatsächlich bedeutet und welcher Voraussetzungen es bedarf, erfährst Du in diesem Blogartikel. So einfach zu Hause bequem am Küchentisch mit dem Laptop sein Arbeitspensum absolvieren, funktioniert so nicht. Das hat sich schnell gezeigt.

Multitasking oder Totalausfall?
Fokussiert arbeiten, sich mit mangelnder Technik herumplagen und nebenher noch Kinder betreuen oder gar unterrichten? Gerade in der Anfangszeit der Corona-Pandemie führte der Versuch, alles unter einen Hut zu bekommen, eher zu Totalausfällen. Stresssymptome, Versagensängste und auch Familienkrisen waren in solchen Situationen eher normal als selten.

Laptop auf einem Balkon
Foto: Unsplash / Kornél Máhl
Mann bei der Arbeit am Laptop aus der Vogelperspektive
Foto: Unsplash / THE 9TH Coworking

Homeoffice und Remote Work als neue Normalität?

Die Arbeitswelt hat sich durch die Pandemie stark verändert. Waren Online-Meetings für viele Menschen früher eher ungewohnt, gehören sie nun für viele Arbeitnehmer zum Alltag. Berührungsängste verfliegen und die Kommunikationsformen ändern sich hierbei rasant. Hybride Arbeitsmodelle sind keine Ausnahme mehr. Gerade Berufseinsteiger haben oftmals völlig andere Vorstellungen von ihrer Tätigkeit. Für sie ist ein veränderter Arbeitsalltag durch Corona die neue Normalität. Bei Jobs, in denen eine permanente Anwesenheit nicht nötig ist, wünschen sich viele mehr Flexibilität. Remote Work ist für viele Studienabsolventen kein seltener Bonus mehr, sondern eine Voraussetzung.

Büro mit Schreibtischen und Stahlträgern
Foto: Unsplash / Proxyclick Visitor Management System

Veränderte Arbeitsbedingungen im Büro

Trotz dieser Veränderungen bleibt das Büro die Basis für das Team.

Veränderter Arbeitsalltag vor Ort
Auch hier ergibt sich ein veränderter Arbeitsalltag seit Corona. Je besser und attraktiver die Firma ausgestattet ist, desto lieber kommen Mitarbeiter ins Büro. Kollegen sitzen seit der Corona-Pandemie nicht mehr so dicht zusammen. Gerade wenn Homeoffice und Remote Work weiterhin als Option bestehen bleiben, ist das gut umsetzbar.

Zusammenspiel von Homeoffice und Büro
Neue Raumkonzepte haben das gefahrlose Arbeiten mit Kollegen vor Ort ermöglicht. Arbeitnehmer, die sich im Büro gut aufgehoben fühlen, kommen lieber zur Arbeit und zeigen bessere Leistungen. Ob Open Space, Teambüro oder Einzelbüro: Es ist wichtig, dass alle Büroformen nach neuen Erkenntnissen ausgestattet sind und auch über die richtige Technik verfügen, um Mitarbeiter im Homeoffice einzubinden. Gut funktionierende Videokonferenzsysteme erleichtern das Zusammenspiel von außerhalb arbeitenden Kollegen und dem Team im Büro. Ansprechende, hochwertige und zudem ergonomische Möbel sind ein weiteres Plus für das Arbeiten direkt vor Ort. Das Homeoffice bietet meist keinen Schreibtisch und Bürostuhl in Profiqualität.

Smartphones, Laptops und Kopfhörer auf einem Konferenztisch
Foto: Unsplash / Crew
Stilisierte Darstellung eines Megaphons in Gelb

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Veränderter Arbeitsalltag durch Corona als Herausforderung für Arbeitgeber

Hoch qualifizierte Fachkräfte sind gefragt und auf dem Arbeitsmarkt zudem heiß begehrt. Die junge Generation formuliert selbstbewusster als je zuvor ihre Vorstellungen. Die Vereinbarkeit von Interessen, Freizeit, beruflicher Tätigkeit und Familie hat eine hohe Priorität. Die neuen digitalen Standards eröffnen hierfür ganz andere Möglichkeiten. Ein zwangsweise veränderter Arbeitsalltag mit mehr Remote Work war nur ein Vorbote eines neuen Standards. Corona hat hier gezeigt, dass es in vielen Bereichen möglich ist, ohne permanente Anwesenheit Leistung zu liefern.

Frau trägt Kopfhörer und wischt Staub
Foto: Unsplash / Katie Pearse

Veränderter Arbeitsalltag gleich Kontrollverlust?

Arbeitgebern macht dieser Aufbruch zu vermehrt hybriden Arbeitsmodellen oftmals Angst. Führungskräfte fürchten Autoritäts- sowie Kontrollverlust. Sie sehen ihre Angestellten buchstäblich nicht mehr arbeiten. Noch immer haben viele das Bild im Kopf, dass Homeoffice als beste Gelegenheit für den fälligen Hausputz dient.

Veränderte Hierarchien durch die Pandemie?

Führungskräfte sind es häufig gewohnt, durch Präsenz Autorität auszustrahlen. Durch ihre reine Anwesenheit wahren sie die Kontrolle über ihre Mitarbeiter. Sich als Chef*in eines Remoteteams in der virtuellen Welt zu positionieren, ist schwerer als vor Ort. Es gilt, die weit verstreute Herde inhaltlich zu einen und an einen digitalen Tisch zu bringen. Teamleiter oder Geschäftsführer sind plötzlich auch nur weitere Gesichter in der Schaltkonferenz. Signifikante Statussymbole wie das Einzelbüro mit Vorzimmer am Ende des Flurs fallen zudem weg. Allein die Persönlichkeit und Führungsstärke bestimmen nun den Stand als Leitung eines Teams, das nicht mehr ständig örtlich zusammenarbeitet.

Mann guckt auf einen Bildschirm
Foto: Unsplash / Magnus Andersson
Viele Post-its an einem Fenster im Büro
Foto: Unsplash / İrfan Simsar

Neue Kommunikationswege durch den Wandel der Arbeitswelt

Wo die kleinen alltäglichen Begegnungen vermehrt wegfallen, ist eine gezielte Kommunikationsstrategie umso wichtiger. Es handelt sich weniger um das Kontrollieren der permanenten Anwesenheit als um das Erreichen gesteckter Ziele. Wichtig ist, dass Mitarbeiter ihre Aufgaben genau kennen und zudem wissen, welche Ergebnisse in einem bestimmten Zeitraum gefordert sind. Weniger Alltagskommunikation verlangt konkrete Briefings und Definition der Leistungsziele.

New Work als Chance für Arbeitgeber?

New Work-Modelle wie hybride Teams und Homeoffice bedeuten nicht nur Kontrollverlust. Sie bieten viele Möglichkeiten für den Arbeitgeber. Der veränderte Arbeitsalltag seit Corona ist eine echte Chance, neue Arbeitsformen und Kommunikationswege zu entwickeln. Unternehmen, die sich als moderner und flexibler Arbeitgeber präsentieren, haben viel bessere Möglichkeiten, hoch qualifizierte und motivierte Mitarbeiter zu gewinnen. Gelingt es der Führungskraft, eine gute hybride Kommunikationskultur aufzubauen, ergibt dies einen Synergieeffekt. Mitarbeiter lernen, eigenverantwortlicher zu arbeiten. Teamleader erhalten so die Möglichkeit, mehr zu delegieren, als zu kontrollieren. Auch im Sinne der Globalisierung bieten flexible Arbeitsformen und -zeiten Chancen. Geschäftspartner aus Übersee und Asien sind meist nicht zu Kernzeiten mitteleuropäischer Zeit erreichbar. Flexible Arbeitsmodelle erleichtern hier die Kommunikation. Mittags zum Sport und abends daheim um 22 Uhr noch ein digitales Meeting mit New York? Dies sehen viele junge Arbeitnehmer, gerade in der IT-Branche, als normal an.

Gelingt der Schritt zu mehr örtlicher Flexibilität, profitieren alle Beteiligten von den neuen Arbeitsformen. Es ist also gut, wenn auch Teamleader und Unternehmensführung die Chance im Wandel in der Arbeitswelt erkennen. Betriebe, die mit der Zeit gehen und diesen Vorstellungen entsprechen, finden eher hervorragende Mitarbeiter. Hybride Arbeitsbedingungen sind ein wichtiges Merkmal der Arbeitgeberattraktivität.

Schriftzug als Neonröhrenschild
Foto: Unsplash / Ross Findon
Zwei Frauen joggen mit Gesichtsmasken
Foto: Unsplash / Masao Mask

Chancen für Arbeitnehmer durch den Wandel in der Arbeitswelt?

Auch wenn der veränderte Arbeitsalltag durch Corona viele Menschen erst einmal vor große Herausforderungen gestellt hat, haben sich hier echte Chancen aufgetan. Gerade für Jobs und Branchen, in denen keine permanente Anwesenheit im Büro vonnöten ist, schafft die Digitalisierung neue Lebensmodelle. Durch hybride Arbeit unterteilt sich der Job nicht mehr in Pflicht und Kür. Besonders junge Menschen möchten ihre Tätigkeit nicht mehr als abgespaltenes Mittel zum Zweck der Sicherung des Lebensunterhaltes sehen. Sie wünschen sich einen Beruf, der sich mit ihren anderen Interessen und Lebensvorstellungen vereinbaren lässt und sie erfüllt. Auch Teilzeitmodelle oder eine Umverteilung der Arbeitszeit auf vier Tage sind Modelle, die eine immer größere Rolle spielen.

Lachender Mann trägt Kleinkind auf den Schultern
Foto: Unsplash / Kelly Sikkema

Veränderter Arbeitsalltag durch Corona als Chance für Familien?

Ein komplett veränderter Arbeitsalltag durch Corona hatte für viele Familien signifikante Folgen. Die einen hat es mehr zusammengeschweißt und in anderen Familien Konflikte verschärft. Was allen gemein ist: Die Karten sind nun neu gemischt. Nicht nur in Teams bei der Arbeit verschoben sich Rollen und Machtverhältnisse. Auch in der Familie waren Neuaufstellungen und Umverteilung von Rollenbildern und Tätigkeiten gefragt. Im Hinblick auf familiäre Strukturen haben die veränderten Arbeitsbedingungen durch Corona zudem viele Defizite aufgezeigt. Vermeintlich gleichberechtigt berufstätige Frauen sahen sich vielfach plötzlich in der alleinigen Verantwortung für Kinderbetreuung und Homeschooling. Parallel zu ihrem Job im Homeoffice war dies ohne Unterstützung kaum zu bewältigen. Noch immer nehmen nur wenig Männer in Deutschland ebenso lange wie Frauen Erziehungszeiten wahr. Teilweise sind Männer auch heute noch ungeübt in der Koordination von Familie und Beruf. So ist ein Großteil des Krisenmanagements in Coronazeiten an den Frauen hängen geblieben.

Viele Paare haben die Krise überwunden und sich neu und gleichberechtigter aufgestellt. Andere sind an diesem Anspruch gescheitert. Kinder litten unter allen Einschränkungen und Stresssituationen besonders. Viele von ihnen benötigen auch nach Abklingen der Pandemie weiterhin besondere Unterstützung auf emotionaler und Bildungsebene.

Mehr Toleranz und Diversität durch New Work nach der Pandemie

Der veränderte Arbeitsalltag durch Corona hat viele Prozesse angestoßen. Die Frage, was für Unternehmen und auch Arbeitnehmer wichtig ist, spielt eine große Rolle. Losgelöst vom Büroalltag erleben Führungskräfte ihre Angestellten anders und auch Kollegen sehen sich untereinander in neuem Licht. Äußerlichkeiten wie Kleiderordnung treten in den Hintergrund. Wichtiger als permanente Anwesenheit ist nun die Leistung, die am Ende des Tages messbar ist. Neue Kollegen lernen sich in Zeiten von Homeoffice und Remote Work zudem oft lange gar nicht persönlich kennen. Eigenschaften wie Aussehen, geschlechtliche Orientierung, Nationalität und das Alter spielen idealerweise keine große Rolle mehr. Auch eine echte Chance für mehr Gleichberechtigung bringt der veränderte Arbeitsalltag mit sich. Paare standen vor der Herausforderung, Kinderbetreuung und Berufstätigkeit gemeinsam anders zu koordinieren. Rollen und Tätigkeiten gehörten überdacht und neu aufgestellt. Flexible Arbeitsmodelle helfen dabei, klassische Rollenverteilungen aufzubrechen.

Fünf Hände auf einem Tisch
Foto: Unsplash / Clay Banks

Veränderter Arbeitsalltag durch Corona als Chance?

Lachender Mann in rotem Licht
Foto: Unsplash / Alireza Attari
Frau sitzt lachend am Besprechungstisch mit einem Tablet in der Hand
Foto: Unsplash / Brooke Cagle

Bleibt uns der durch Corona bedingte Wandel in der Arbeitswelt erhalten? Oder fallen Unternehmen in alte Gewohnheiten zurück? Wie es derzeit erscheint, haben neue Arbeitsmodelle vor allem da eine Chance, wo hoch qualifizierte Fachkräfte gefragt sind. Um sie werben Unternehmen. Wer besonders attraktive Konditionen bietet, gewinnt die besten Köpfe. Um die Arbeitgeberattraktivität nachhaltig zu steigern, bedarf es weitaus mehr als eines guten Gehalts und eines Obstkorbs im Büro. Vor allem junge Berufseinsteiger wünschen sich flexible Arbeitszeiten und -orte. Aber auch Menschen anderer Altersklassen haben nun die Erfahrung gemacht, dass ihre Leistung nicht unbedingt von einer permanenten ganztägigen Anwesenheit im Büro abhängt. Führungskräfte tun sich aber oft noch schwer mit den neuen Arbeitsmodellen. Innovative Formen der Kommunikation sind gefragt, um hybride Teams zu koordinieren. Hier sind Unternehmen wirklich gefordert, starre Gewohnheiten zu überdenken. Für Arbeitnehmer bietet sich häufig die Chance, flexiblere Arbeitsbedingungen auszuhandeln.

Letztendlich zählt aber, was schon immer galt: Zufriedene Mitarbeiter bringen bessere Leistung, bleiben dem Unternehmen länger erhalten und haben weniger Ausfallzeiten. Was sich geändert hat und noch stark in Bewegung ist, sind die Werte, die zu diesem Wohlgefühl bei der Arbeit führen.

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